Frankfurt/Main. Am Donnerstag hat der Dax geringfügig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 16.629 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
Nach einem schwachen Tagesstart verharrte der Dax im Tagesverlauf auf etwas unter Vortagesniveau. "Die Rally im Deutschen Aktienindex lässt nicht nur die meisten Marktbeobachter, sondern auch viele Anleger kopfschüttelnd zurück", kommentierte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. "Dass es heute mit wieder steigenden Kursen an der Wall Street vorerst nicht weiter nach oben geht, könnte bedeuten, dass zumindest ein Großteil der Leerverkäufer gestern die Reißleine gezogen hat." Auch die Erwartungen massiver Zinssenkungen hält Oldenburger zumindest kurzfristig für übertrieben.
"Ein zu dynamischer Kurswechsel in der Geldpolitik könnte am Ende auch vom Segen zum Fluch für die Aktienmärkte werden, wenn Investoren immer mehr und schnellere Zinssenkungen einpreisen. Bei diesem Tempo wird es nicht lange dauern, bis die gestiegenen Aktienmarktbewertungen durch sinkende Anleiherenditen in echte Rezessionsängste umschlagen." Die letzten beiden Male, als die US-Notenbank und auch die Europäische Zentralbank von einer Pause zur tatsächlichen Senkung der Leitzinsen übergegangen waren, seien mit starken Verlusten im breiten Aktienmarkt verbunden gewesen, so der Marktanalyst. "Als die Fed zu dem Schluss kam, dass sie die Zinsen schnell senken musste, waren das Wachstum und damit auch die Stimmung am Aktienmarkt bereits so stark angeschlagen, dass die Notenbanken die gesamte Straffung, die sie in dem Zyklus zuvor vorgenommen hatten, wieder rückgängig machen mussten. Mit anderen Worten: eine harte Landung der Wirtschaft zwang sie dazu."
Bis kurz vor Handelsschluss bildeten die Papiere von Adidas, Zalando und Commerzbank das Schlusslicht an der Frankfurter Börse. Nach den kräftigen Verlusten am Vortag waren die Merck-Aktien dagegen an der Tabellenspitze zu finden. Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im Januar kostete 40 Euro und damit zwei Prozent mehr als am Vortag.
Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund acht bis zehn Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben. Der Ölpreis stieg ebenfalls: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 74,86 US-Dollar, das waren 56 Cent oder 0,8 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagnachmittag stärker. Ein Euro kostete 1,0792 US-Dollar (+0,22 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9266 Euro zu haben.
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