Dax startet im Plus - China-Konferenz enttäuscht

Der Dax ist am Freitagmorgen positiv in den Handelstag gestartet.

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Frankfurter Börse
Frankfurter Börse | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Frankfurt/Main. Der Dax ist am Freitagmorgen positiv in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 20.510 Punkten berechnet, 0,4 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.


"Die Anleger nehmen die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank wohlwollend zur Kenntnis und sehen vor einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank in der kommenden Woche und nach den kräftigen Kursgewinnen der Vorwoche keinen Grund, an ihren Aktienpositionen zu rütteln", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. "Weil nach der Rally aber auch die Käufer fehlen, bleibt unter dem Strich für den Deutschen Aktienindex im Wochenverlauf nur eine Seitwärtsbewegung."

"Die Zentrale Wirtschaftsarbeitskonferenz in China enttäuschte auf ganzer Linie." Die Regierung bleibe den Anlegern die noch vor wenigen Tagen vollmundig angekündigten konkreten Maßnahmen schuldig. "Offenbar hat die Politiker in Peking der Mut verlassen, weil sie auf Gedeih und Verderb von den geldpolitischen und außenpolitischen Signalen aus Washington abhängig sind." Dort gelte eine weitere Leitzinssenkung der Fed nach den Inflationsdaten dieser Woche als ebenso wahrscheinlich wie eine anschließende Zinspause.

Unsicherheit herrsche aber auch darüber, wie Donald Trumps Politik gegenüber China aussehen werde. Peking wolle sich die Munition bis 2025 aufheben, um im Notfall noch ein paar Pfeile im Köcher zu haben, anstatt sie bereits im Vorfeld möglicher Strafzölle verschossen zu haben. "Für Anleger heißt es also abwarten, bis im ersten Quartal 2025 konkrete Maßnahmen verkündet werden."

"Und für den Dax in Frankfurt bedeutet das: Neuwahlen hierzulande, Trumps Amtsantritt, Chinas Konjunktur - neue Signale sind erst in den ersten Wochen des kommenden Jahres zu erwarten. Dann wird sich zeigen, ob die bereits reichlich verteilten Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren oder nicht", sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0466 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9555 Euro zu haben.


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