Köln. Der Chef des Übersetzungsanbieters Deepl, Deutschlands wertvollster KI-Firma, räumt Deutschland als Standort für "Künstliche Intelligenz" (KI) nur noch wenig Chancen ein. Es werde für Deutschland und Europa schwer sein, "im Wettrennen mitzuhalten", erklärte Deepl-Geschäftsführer Jaroslaw Kutylowski dem Wirtschaftsmagazin "Capital".
"Wir haben in Deutschland gute Talente und Universitäten", so Kutylowski. "Nur bringen wir die Forschung nicht schnell genug in Produkte." Genau darin liege aber die Stärke der großen Techkonzerne - und die säßen meist in den USA. "Das treibt viele Forscher an und zieht natürlich auch das nötige Geld an."
Auch der seit Anfang August auf EU-Ebene geltende "AI Act" könnte laut Kutylowski die Entwicklung eines europäischen KI-Ökosystems bremsen. Zwar sei im Bezug auf das Regelwerk noch nicht ganz klar, "wie jedes Wort gemeint ist", allerdings stelle sich die Frage, "inwiefern wir global konkurrieren können". Die besten Forscher überlegten nun, ob "sie in andere Teile der Welt gehen, wo die Rahmenbedingungen einfacher sind", so Kutylowski. "Wenn unser oberstes Ziel als Gesellschaft ist, bei der KI-Forschung vorne mit dabei zu sein, dann hindert uns der AI Act eher."
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