Salzgitter. "Sie sind der Kitt unserer Stadtgesellschaft", hieß Oberbürgermeister Frank Klingebiel rund 160 Ehrenamtliche und ihre Begleitungen willkommen. Engagierte aus dem Fredenberg Forum standen beim 17. Tag des Ehrenamtes ebenso im Mittelpunkt wie die Ehrenamtlichen der "Fachgruppe psychosoziale Notfallversorgung". Das berichtet die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung.
Ein abwechslungsreiches Showprogramm und ein gemeinsames Essen rundeten die von der Bäder, Sport und Freizeit Salzgitter GmbH organisierten Veranstaltung ab.
2001 hatten die Vereinten Nationen erstmalig den "Internationalen Tag des Ehrenamtes" ausgerufen. Und im selben Jahr hat auch die Stadt Salzgitter zum ersten Mal ehrenamtlich Tätige zum Tag des Ehrenamtes eingeladen. "Das haben wir gemacht, weil wir wissen, wie wichtig das bürgerschaftliche Engagement und der freiwillige Einsatz für unsere Gesellschaft sind", betonte Frank Klingebiel. Der Oberbürgermeister lobte die Ehrenamtlichen, die viel für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt bewegen und damit auch Verantwortung übernehmen. Darüber hinaus tragen die Engagierten mit ihrem Wirken dazu bei, dass das Leben in Salzgitter von Wärme und Mitmenschlichkeit geprägt sei.
Ein positives Signal gibt Hoffnung und Zuversicht
"Ich bin froh und dankbar, dass sich so viele Salzgitteranerinnen und Salzgitteraner für andere und ihre Stadt engagieren. Ihr Handeln ist Ausdruck unserer lebendigen Stadtgesellschaft. Dieses ehrenamtliche Wirken setzt ein positives Signal und gibt Hoffnung und Zuversicht", betonte Frank Klingebiel. "Sie übernehmen Verantwortung für andere. Sie alle tun so viel Gutes für unsere Stadt. Sie alle sind Vorbilder für die Menschen in Salzgitter." Im Namen der Bürgerinnen und Bürger bedankte sich der Oberbürgermeister bei den Ehrenamtlichen und ihren Partnern, die diese wichtige Tätigkeit unterstützen.
Zuspruch in seelischen Ausnahmesituationen
Besonders gewürdigt wurde in diesem Jahr die "Fachgruppe psychosoziale Notfallversorgung", die es seit zehn Jahren gibt und die aus 19 Ehrenamtlichen besteht. Die Frauen und Männer werden bei Tag und Nacht bei plötzlichen Todesfällen, beim Überbringen von Todesnachrichten, bei Unfällen, Bränden, Suizid oder Gewaltverbrechen gerufen und helfen den Betroffenen und Einsatzkräften. Sie geben Menschen psychischen Beistand, Unterstützung und Zuspruch in seelischen Ausnahmesituationen.
Die Fachgruppe ist organisatorisch der Berufsfeuerwehr Salzgitter zugeordnet und besteht aus zwei Bereichen: Es gibt die Ehrenamtlichen für Betroffene, Angehörige, Ersthelferinnen und Ersthelfer sowie Augenzeugen. Sie begleiten, beraten und stützen die Opfer eines Notfalls in der akuten Krisensituation. Darüber hinaus gibt es den zweiten Bereich, in dem die Ehrenamtlichen den Einsatzkräften helfen, die erlebte Einsatzsituation zu strukturieren und zu verarbeiten, weil auch diese manchmal Hilfe brauchen. Der Grundsatz ist hierbei das Gespräch auf "Augenhöhe".
Die Einsatzkräfte der "Fachgruppe psychosoziale Notfallversorgung". Foto:
Die Mitglieder der "Fachgruppe psychosoziale Notfallversorgung" helfen Menschen in Notfallsituationen. Dazu gehören Krisen, Katastrophen und "die Not im Alltag": Wenn Angehörige plötzlich sterben, wenn Menschen nach einem Brand alles verlieren, Suizide angedroht werden oder Menschen in psychischen Ausnahmezuständen sind.
Die 19 Frauen und Männer begleiten diese Menschen in ihren individuellen "Notsituationen". Sie stehen den Betroffenen in ihrer persönlichen Ausnahmesituation zur Seite und helfen individuell. "Sie, liebe Einsatzkräfte, tun in dieser Not viel Gutes", betonte der Oberbürgermeister.
Das Engagement ist nicht planbar
Das Engagement sei auch deswegen außergewöhnlich, weil es nicht planbar sei. Weder wissen die Frauen und Männer, wann sie von der Leitstelle der Feuerwehr gerufen werden noch wie lange ihr Einsatz dauert. Sie agieren eigenständig, planen ihre Bereitschaftsdienste und Fortbildungen. Die Einsatzkräfte seien ein gut funktionierendes Team sind, in dem sich alle Mitglieder aufeinander verlassen können. Ein Team, in dem jede und jeder weiß, dass die anderen füreinander da sind. Dieser Rückhalt sei ebenso wichtig wie das private Umfeld.
Während einer Gesprächsrunde stellten die Ehrenamtlichen des Fredenberg Forums sowie die "Fachgruppe Psychosoziale Notfallversorgung" mit berührenden Worten und großem Engagement ihre Arbeit für die Menschen in Salzgitter vor.
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