Region. Im ersten Quartal 2020 haben in Niedersachsen mehr Menschen als in den vorangegangenen Jahren zu privaten Zwecken über das Internet telefoniert oder Videotelefonie genutzt. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, griffen im Zeitraum von Januar bis März 2020 rund 71 Prozent aller Personen in Niedersachsen, die das Internet nutzten, auf diese Kommunikationsmöglichkeiten ihrer PCs, Tablets oder Smartphones zurück. Im selben Zeitraum des Jahres 2019 lag dieser Wert noch bei 58 Prozent. Bedingt durch die im März 2020 verhängten Kontaktbeschränkungen könne davon ausgegangen werden, dass die vermehrte Nutzung von Videotelefonie im Zusammenhang mit der Corona-Epidemie steht.
In der Altersklasse der 25 bis 44-Jährigen habe sich der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer am deutlichsten auf 75 Prozent erhöht und sei damit im Vergleich zum Vorjahr um 19,3 Prozentpunkte gestiegen. Innerhalb dieser Altersklasse sei dabei der Anteil der männlichen Internetnutzer sogar noch stärker gestiegen. 79,4 Prozent der Männer gaben an, im ersten Quartal über das Internet telefoniert und Videotelefonate geführt zu haben - ein Anstieg um 20,6 Prozentpunkte. Bei den Frauen derselben Altersklasse habe dies auf 71,1 Prozent der Nutzerinnen (+18,3 Prozentpunkte) zugetroffen.
Weiterhin hätten insgesamt 69,4 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer angegeben, im Internet nach Informationen zu Gesundheitsthemen zu suchen. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Nachfrage in diesem Bereich somit um 3,6 Prozentpunkte angestiegen, während es zwischen den Befragungen der Berichtsjahre 2018 und 2019 nur einen Zuwachs von 0,2 Prozentpunkten gab.
Auswirkungen der Corona-Krise dauern an
Eine gegenteilige Entwicklung sei bei der Buchung von Ferienunterkünften wie beispielsweise Hotelzimmern oder Ferienwohnungen zu beobachten. Während im Frühjahr 2019 noch insgesamt 43,2 Prozent der Internetnutzerinnen und Nutzer angaben, kürzlich online Buchungen für den privaten Urlaub getätigt zu haben, wären es im ersten Quartal 2020 nur noch 24,7 Prozent gewesen. Dieser deutliche Rückgang um 18,5 Prozentpunkte sei auf die im Jahr 2020 herrschenden Unsicherheiten bezüglich Urlaubsreisen und der damit verbundenen Sorge um die persönliche Sicherheit zurückzuführen.
Da die Auswirkungen der Corona-Krise bis zum jetzigen Zeitpunkt andauern, sei anzunehmen, dass beispielsweise die Möglichkeiten von Videotelefonie auch jenseits des ersten Quartals im Jahresverlauf noch weiter angestiegen sei. Ob diese Entwicklung von Dauer ist, würden die Erhebungen der nächsten Jahre zeigen.