Derby in Hannover: Polizei zieht positive Einsatzbilanz

Im und rund ums Stadion gab es einige Zwischenfälle. Bei der Anreise mit der Bahn konnte ein Aufeinandertreffen der Risikofans verhindert werden.

Bundespolizisten am Haltepunkt Fischerhof.
Bundespolizisten am Haltepunkt Fischerhof. | Foto: Bundespolizeiinspektion Hannover

Hannover. Am heutigen Samstag fand das Fußballspiel zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig in Hannover statt. Die Polizei begleitete das Derby und gewährleistete einen weitestgehend störungsfreien Verlauf des Fußballspiels. Sowohl Polizei, als auch Bundespolizei ziehen in Pressemitteilungen ein positives Fazit.



Bereits am frühen Vormittag habe sich die hannoversche Heim-Fanszene im Bereich der Markthalle in der Innenstadt versammelt, berichtet die Polizei Hannover. Einzelne Personen zündeten dort bereits Nebeltöpfe und Pyrotechnik. Durch den anschließenden Fanmarsch zum Stadion über die Culemannstraße und das Arthur-Menge Ufer kam es zwar zu geplanten Verkehrsbeeinträchtigungen - die Anreise der Gastfans über den Bahnhof Fischerhof sei aber friedlich und störungsfrei verlaufen.

Gefährliche Körperverletzung


Beim Einlass ins Stadion umgingen einzelne Personen die Kontrollstellen am Nordeingang, indem sie auch über die Drehkreuze kletterten und sich in die Fanblöcke begaben. Zwischen zwei Personengruppen entwickelte sich im Bereich der Robert-Enke-Straße eine körperliche Auseinandersetzung. Im weiteren Verlauf erlitt ein 30-Jähriger eine Kopfplatzwunde. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung.

Während des Spiels vermummten sich mehrere Personen in den Fanblöcken von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig und zündeten Pyrotechnik. Aufgrund von pyrotechnischen Gegenständen auf dem Spielfeld kam es zu zwei kurzen Spielunterbrechungen in der ersten Halbzeit. Außerdem wurden Glastrennwände im Bereich der Gästefanblocks beschädigt. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung zunächst gegen Unbekannt eingeleitet.

"Einsatztag verlief sehr friedlich"


Der Gesamteinsatzleiter, Leitender Polizeidirektor Detlef Hoffmann, zog eine positive Bilanz: "Der Einsatztag für die Polizei verlief sehr friedlich, sodass die Fans beider Vereine ein ausgeglichenes Fußballspiel erleben konnten. Unser Sicherheitskonzept ging dabei voll auf und konnte das gewährleisten, was heute im Vordergrund stand - eine störungsfreie Sportveranstaltung. Mein Dank gilt den friedlichen Fußballfans und den zahlreichen Beamtinnen und Beamten, die heute für die Sicherheit in der hannoverschen Innenstadt und im Stadion gesorgt haben."

In einer ersten Bilanz am Samstagabend wurden fünf Strafverfahren in Zusammenhang mit dem Derby registriert, darunter Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz/Sprengverordnung, Sachbeschädigung und Verdacht der gefährlichen Körperverletzung.

Hubschrauber aus Gifhorn im Einsatz


Die Bundespolizeiinspektion Hannover war mit etwas mehr als 400 Einsatzkräften im heutigen Derby-Einsatz. Darunter Einsatzeinheiten der Bundesbereitschaftspolizei aus Blumberg, Bad Düben, Uelzen und Duderstadt. Auch Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber aus Gifhorn waren im Einsatz.

Ab Braunschweig verkehrte ein Entlastungszug der Westfalenbahn direkt zum Haltepunkt Hannover-Linden/Fischerhof und zurück, mit einer Kapazität von 1.200 Personen. Der Zug war ausgelastet, unter anderem mit dem Großteil der Braunschweiger Risikofan-Szene. Rund 1.000 weitere Eintracht-Fans reisten mit Regelzugverbindungen über den Hauptbahnhof Hannover. Auch 12.000 Fans von Hannover 96 aus dem Umland fuhren mit der Bahn zum Spiel.

Konsequente Fansteuerung


Die besondere Herausforderung der Bundespolizei bestand darin, eine Vermischung oder ein Aufeinandertreffen der Risikofans beider Vereine in der An- und Abreisephase mit der Bahn zu verhindern. Das erfolgte durch eine konsequente Fansteuerung und -trennung sowie durch polizeiliche Begleitung, aber auch durch gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung zwischen Bundes- und Landespolizei.

"Die An- und Abreise beider Fangruppen verlief problemfrei, ohne größere Vorkommnisse. Ein Lob an die bahnreisenden Fußballfans aus Braunschweig und auch aus dem Hannoverschen Umfeld. Soweit die sportliche Rivalität nur auf dem Rasen ausgetragen wird, machen Fußballbegegnungen für alle noch mehr Freude", so der Einsatzleiter der Bundespolizei, Polizeidirektor Martin Kröger.


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