Braunschweig. Am Sonntag, 9. März, tritt Eintracht Braunschweig in Hannover zum Niedersachsen-Derby an. Wie im Hinspiel in Braunschweig gibt es einen Teilausschluss der Gäste-Fans. Und wie im Oktober gibt es dagegen Proteste der organisierten Fan-Szene. Die Braunschweiger Ultras wollen nicht nur selbst das Spiel boykottieren, sie rufen auch alle anderen Fans dazu auf, dem Spiel in der Landeshauptstadt fernzubleiben.
Beim Hinspiel in Braunschweig war die organisierte Fan-Szene aus Hannover zuhause geblieben. Die Heimfans hatten sich mit dem ungeliebten Rivalen solidarisiert und die Unterstützung zumindest eingeschränkt. Zudem gab es im Vorfeld der Partie Fan-Demos der Braunschweiger in Hannover und der Hannoveraner in der Löwenstadt. Mehr lesen Sie hier.
Kosten waren höher
Zwar blieb es im Umfeld des Stadions ruhig, nach dem Spiel gab es allerdings eine Massenschlägerei rund um eine Gaststätte im Landkreis Gifhorn (regionalHeute.de berichtete). So kam es, dass nach Angaben des Niedersächsischen Innenministeriums die Kosten für den Polizeieinsatz rund um das Derby bei rund 900.000 Euro lagen. Die Kosten für die Demo-Einsätze im Vorfeld nicht eingerechnet. Das letzte Derby in Braunschweig mit vollem Gäste-Kontingent hatte etwa 800.000 Euro gekostet.
"Es geht ums Prinzip"
Nun steht also das Rückspiel in Hannover an. Zu möglichen Aktionen im Vorfeld ist noch nichts bekannt. Aber zum Spiel selbst hat die "Ultra-Szene Braunschweig" eine klare Meinung. In einem auf ihrer Internetseite veröffentlichten Aufruf heißt es:
"Das reduzierte Gästekontingent ist ein für uns nicht hinnehmbarer Umstand, den wir entschieden bekämpfen werden. Zwar ist es durchaus möglich, mit 2.500 Gästen einen anständigen Auftritt in Hannover hinzulegen — aber wie so oft geht es in dieser Angelegenheit ums Prinzip. Wir werden nicht hinnehmen, dass dieses Beispiel Schule macht und sukzessive an der gängigen 10%-Regel für Gästefans geschraubt wird. Heute betrifft es das Derby gegen die Roten, morgen andere tatsächliche oder vermeintliche Risikospiele und ehe wir uns versehen, werden Polizei und Verbände die Daumenschrauben immer weiter anziehen. Die entsprechende Anzahl von Gästefans ist ein für uns elementarer Bestandteil von Fankultur, den es zu verteidigen gilt!"
"Nicht am Vorverkauf teilnehmen"
Für die Ultras stehe fest, dass man unter diesen Bedingungen das Derby am 9. März nicht besuchen werde. "Wir werden uns auf allen uns zur Verfügung stehenden Ebenen gegen diesen Ausschluss wehren und die nötige Zeit nutzen, um die Verfügung anzugehen." Doch nicht nur das. Parallel wolle man unterschiedliche Szenarien durchgehen und ein Programm ausarbeiten, damit möglichst viele Braunschweiger dem Aufruf folgen. Dieser besagt, nicht am Vorverkauf teilzunehmen und dem Spiel in Hannover fernzubleiben.