Magdeburg. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat 2023 deutlich mehr Straftaten gegen Flüchtlinge registriert als in den Vorjahren. Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung" (Dienstagsausgabe) und beruft sich auf Zahlen aus dem Landesinnenministerium. Demnach zählte die Polizei im vergangenen Jahr 225 Straftaten gegen Migranten.
Das entspricht einem Anstieg um gut ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr (166). Zudem wurden im bundesweiten Vergleich in Sachsen-Anhalt besonders viele Migranten bei Übergriffen verletzt. 49 Verletzte meldete das Landesinnenministerium, 219 waren es nach Angaben des Bundesinnenministeriums deutschlandweit. Damit machten die Fälle aus Sachsen-Anhalt gut ein Fünftel aus. In den Jahren 2016 bis 2021 hatte Sachsen-Anhalts Landespolizei jeweils deutlich weniger Straftaten gegen Migranten registriert.
Unter den 2023 dokumentierten Delikten waren 63 Gewalttaten - der höchste Wert seit 2017. "Das sind 15 mehr als im Vorjahr", erklärte das Innenministerium. Erst am Samstag war es in Halle zu einem gewalttätigen Übergriff auf eine 26-jährige Frau mit Migrationshintergrund gekommen. An einer Straßenbahnhaltestelle war sie laut Polizei von einer Seniorin beleidigt und angegriffen worden. Die 26-Jährige musste medizinisch versorgt werden. Die 60- bis 70-jährige mutmaßliche Täterin wird per Zeugenaufruf gesucht.
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