Deutscher Tierschutzbund wirbt für vegane Weihnachten


Muss es wirklich der Gänsebraten sein oder gibt es nicht auch schmackhafte Alternativen? Symbolbild: Pixabay
Muss es wirklich der Gänsebraten sein oder gibt es nicht auch schmackhafte Alternativen? Symbolbild: Pixabay | Foto: Pixabay

Region. Ob Gänsebraten, Hummer, Lachs, Käseraclette oder Eierlikör - traditionelles Weihnachtsessen ist oft mit erheblichem Tierleid verbunden. Der Deutsche Tierschutzbund plädiert an alle, die ihren Liebsten etwas Schmackhaftes zu Weihnachten zaubern wollen, das Fest der Liebe auch zum Fest der Tierliebe zu machen. Wer die Feiertage tierfreundlich verbringen möchte, kann auf vielfältige pflanzliche Rezepte zurückgreifen. Dies berichtet der deutsche Tierschutzbund in einer Pressemitteilung.


„Weihnachten ist das Fest des Mitgefühls und der Besinnlichkeit. Der Blick in Angebotsprospekte und Supermarktregale aber zeigt: In Bezug auf unser Essen steckt dahinter oft eine Doppelmoral. Bei Millionen Tieren in der Agrarindustrie kommt von diesem Mitgefühl nichts an“, sagt Verena Jungbluth, Leitung Veganismus beim Deutschen Tierschutzbund. „Gerade in der hektischen, zumeist konsumorientierten Weihnachtszeit gilt es, sich wieder bewusst zu werden, was wir mit unseren Kaufentscheidungen unterstützen wollen - und was nicht.“

Der Großteil der Weihnachtsgänse komme aus Polen und Ungarn wo sie vielfach in katastrophaler Haltung leben müssten. In Ländern wie Frankreich oder Ungarn würden die Tiere zur Produktion von Stopfleber täglich dreimal, meist maschinell, gestopft. Aber auch in Deutschland könnten Schweine, Rinder oder Hühner häufig ihre natürlichen Bedürfnisse nicht annähernd ausleben, hätten kaum Platz und keine Beschäftigungsmöglichkeiten. Lachse würden in der Regel aus der drangvollen Enge riesiger Mastfarmen kommen. Krustentiere, vor allem Hummer, würden noch vor der Ankunft beim Einzelhändler oft monatelang mit zusammengebundenen Scheren in schmalen Boxen dahinvegetieren. Nach dem Kauf würden sie lebendig in kochendes Wasser geworfen, wo sie einen mehrminütigen Todeskampf durchleiden müssten. Und da bei verarbeiteten Eiern - anders als bei frischen - keine Kennzeichnungspflicht bestehe, würden im Supermarkt oder beim Bäcker gekaufte Produkte wie Eierlikör oder Stollengebäcke nach wie vor meist Eier von Hennen aus der tierschutzwidrigen Käfighaltung beinhalten.

Vegane Köstlichkeiten und achtsames Einkaufen


Sowohl süße als auch herzhafte Gerichte ganz ohne Tierleid würden sich heute einfach zubereiten lassen. Weihnachtsleckereien wie Lebkuchen und Marzipan seien zudem oft ohnehin vegan – der Blick auf die Zutatenliste lohne sich. Vegane Schokotorte, Christstollen oder Plätzchen seien mit den richtigen Rezepten ganz leicht auch ohne Eier, Butter und Sahne zubereitet. Für die Festtafel würden sich Braten aus Linsen, Nüssen oder Maronen, kombiniert mit Gemüsevarianten und Salaten eignen. „Es ist einfach wie nie, tierleidfrei zu essen“, erklärt Jungbluth. „Niemand, der sich für die pflanzliche Variante entscheidet, muss auf einen leckeren, deftigen Weihnachtsschmaus verzichten.“


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