Deutschkurs-Teilnehmer erhielten ihre Zertifikate

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Am Montag bekamen 14 syrische Flüchtlinge ihre Zertifikate ausgehändigt. Sie hatten an einem Deutsch-Grundkurs teilgenommen. Fotos: Anke Donner
Am Montag bekamen 14 syrische Flüchtlinge ihre Zertifikate ausgehändigt. Sie hatten an einem Deutsch-Grundkurs teilgenommen. Fotos: Anke Donner | Foto: Anke Donner



Oker. 14 Teilnehmer eines Sprachkurses konnten am Montag ihre Zertifikate entgegen nehmen. In 320 Stunden haben die syrischen Flüchtlinge in einem Deutschkurs der ländlichen Erwachsenenbildung der Bundesagentur für Arbeit (BfA) die Grundkenntnisse der Deutschen Sprache erlernt.

Start des Kurses, der in den Räumen der Begegnungsstätte Oker abgehalten wurde, war im November des vergangenen Jahres. Danach ging es für die Teilnehmer drei Mal in der Woche zum Unterricht. „Natürlich kann man in der Zeit kein perfektes Deutsch lernen. Aber wir haben den Teilnehmern Grundkenntnisse zur ersten Orientierung beigebracht“, erklärt Samuel Loos vom Braunschweiger Büro der BfA. Das geschah zum einen im Rahmen des Sprachunterrichts, zum anderen aber auch durch Ausflüge. Hier sollten die Teilnehmer lernen, sich in ganz alltäglichen Situationen zurecht zu finden. Also gehörte neben dem Lernen der Grammatik, des Alphabets und der Zahlen auch der Einkauf, das Vermitteln der Sitten und Bräuche, sowie der Verkehrsregeln. Learning by doing eben. „Außerdem habe wir gemeinsam gegessen und Ausflüge zum Beispiel in Museen gemacht. Wir wollten eben, dass der Unterricht praxisorientiert gestaltet wird. Der Kurs war auch für uns eine tolle Erfahrung. Wir haben die Teilnehmer als sehr freundlich, rücksichtsvoll und zuvorkommend erlebt“, erklärt Dorothe Prozell von der ländliche Erwachsenenbildung Kreisarbeitsgemeinschaft Goslar. Sie hat den Kurs über ein halbes Jahr begleitet und zeigte sich bei der Zertifikatsübergabe sichtlich stolz.

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Joachim Krage-Sieber, Samuel Loos, Dorothe Prozell und Cornelia Luranek bei der Zertifikatsübergabe. Foto: Anke Donner



Unterrichtet wurden die Teilnehmer, von denen viele aus Aleppo stammen, von den beiden ehemaligen Lehrern Cornelia Luranek und Joachim Krage-Sieber. Anfangs gestaltete sich der Unterricht sehr schwierig, erklärt Joachim Krage-Sieber. Nur drei der Kursteilnehmer sprachen englisch. Hinzu kam, dass die arabische Schrift von rechts nach links geschrieben und gelesen wird. „Überhaupt findet das Denken im Arabischen sozusagen von hinten nach vorne statt. So mussten wir also erst einmal die Tatsache vermitteln, dass wir von links nach rechts lesen und schreiben. Das war nicht ganz leicht“, so Joachim Krage-Sieber. Am Ende haben es aber alle Teilnehmer gepackt. Das machte die Anwesenden stolz. Aber auch ein wenig traurig. „Am ersten Tag waren wir alle sehr aufgeregt, weil wir einander nicht kannten und nicht wussten, was auf uns zukommt. Jetzt kann ich sagen, dass wir ein echt toller Kurs waren. Es fällt mir schwer, heute tschüss zu sagen. Ich werde Euch vermissen. Aber bestimmt sehen wir uns mal wieder. Vielleicht bei dem Fahrradkurs, der am Ende des Sommers stattfinden soll“, so Dorothe Prozell und lud die Teilnehmer gleich dazu ein, sich anzumelden. Fahrräder wolle man auch organisieren, versprach sie.


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