Frankfurt am Main. Der DFB macht nach seiner wirtschaftlichen Krise wieder Gewinne. Im Jahr 2023 habe der Verband einen Überschuss von knapp 4,9 Millionen Euro verbucht, berichtet das Wirtschaftsmagazin "Capital" (Onlineausgabe) unter Berufung auf den Jahresabschluss.
Zuvor hatte der DFB zwei Jahre in Folge Verluste geschrieben. Dies lag unter anderem an hohen Belastungen durch Steuerverfahren, Kosten für die neue Verbandszentrale in Frankfurt und sportlichen Misserfolgen der A-Nationalmannschaften der Herren und Damen.
Wie "Capital" weiter schreibt, hat der DFB im vergangenen Jahr mithilfe eines internen Sanierungsprogramms seine strukturelle Finanzlücke geschlossen und darüber hinaus seinen Finanzpuffer wieder aufgestockt. Zuletzt hatte der lange Zeit erfolgsverwöhnte Verband über seine Verhältnisse gelebt, die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben betrug rund 19 Millionen Euro.
"Wir haben es aus eigener Kraft geschafft, das strukturelle Defizit zu beseitigen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf dem Magazin. Dies sei allerdings auch ein "Kraftakt" gewesen. Besonders stolz sei er darauf, dass der Verband die finanzielle Stabilisierung ohne Unterstützung teurer Beratungsunternehmen erreicht habe, sagte Neuendorf.
Für die Rückkehr in die Gewinnzone nannte DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald drei wesentliche Gründe. Demnach wurden unter anderem auf Grundlage von Vorschlägen interner Arbeitsgruppen im vergangenen Jahr Einsparmaßnahmen und Erlössteigerungen in einem Gesamtvolumen von rund 15 Millionen Euro realisiert. Zweitens führte der neue, Mitte 2023 in Kraft getretene Grundlagenvertrag mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) zu deutlichen finanziellen Verbesserungen für den DFB. Als dritten Faktor nannte der Schatzmeister die "guten Erfolge" bei der Vermarktung der DFB-Pokalwettbewerbe, Ligen und Nationalmannschaften. "Wir sehen Licht am Ende des Tunnels", sagte Grunwald.
Als Folge der Haushaltssanierung konnte der DFB 2023 erstmals seit 2014 wieder neue Finanzpuffer bilden. Die sogenannte freie Rücklage stieg von 41,4 Millionen Euro Ende 2022 auf 54,7 Millionen Euro, wie aus dem Jahresabschluss hervorgeht. Nach dem WM-Triumph 2014 hatte der Verband wiederholt seine Reserven angezapft, etwa um den Bau der neuen Zentrale in Frankfurt zu finanzieren. Für das laufende Jahr rechnet Finanzchef Grunwald erneut mit einem positiven Ergebnis der DFB-Gruppe, zu der neben dem gemeinnützigen Verein auch seine kommerziellen Tochterunternehmen gehören. Hierzu könnte zusätzlich auch eine sportlich erfolgreiche Heim-EM beitragen.
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