Die Arbeitslosigkeit steigt um 4,1 Prozent


Die Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar berichtet über steigende Arbeitslosigkeit. Symbolfoto: Robert Braumann
Die Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar berichtet über steigende Arbeitslosigkeit. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Region. Die Arbeitslosenzahl ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar im Juli gestiegen. Gegenüber dem Juni waren 901 beziehungsweise 4,1 Prozent mehr Menschen arbeitslos und somit insgesamt 23.050. Das sind 579 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,2 Prozent. Die Agentur für Arbeit berichtet im Nachfolgenden darüber.



„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit beruht auf mehreren Faktoren. Zunächst können wir, wie auch im Vormonat, einen deutlichen Anstieg bei den Jüngeren durch das Ende der Berufsausbildung feststellen. Weiterhin hat der frühe Ferienbeginn einen Einfluss auf die saisonübliche Entwicklung in der Sommerpause am Arbeitsmarkt. Und zu guter Letzt suchen auch weiter verstärkt geflüchtete Menschen den Weg in Arbeit und Ausbildung, so dass die Arbeitslosigkeit bei den Ausländern weiter an- steigt“, kommentiert Harald Eitge, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. „Der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich dennoch robust und aufnahmefähig. Die Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Arbeit sind gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent gestiegen und die Stimmung in der Wirtschaft ist gut. Besonders erfreulich ist, dass auch Ältere und Langzeitarbeitslose von der guten Arbeitsmarktlage profitieren.“

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden. Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungs- maßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehr- monatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Juli 29.762. Das sind 1.566 oder 5,6 % mehr als im Vorjahresmonat.

Ausländer/Flucht
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg weiter an auf zuletzt 5.037 Personen. Das waren 209 oder 4,3 Prozent mehr als im Juni und 1.310 Männer und Frauen oder 35,1 Prozent mehr als im Juli vor einem Jahr. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger in Deutschland leben, als auch neu hinzugekommene geflüchtete Menschen. Die deutlichste Steigerung ist in der Stadt Salzgitter zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl um 86,1 Prozent oder 1.090 auf 2.029 gestiegen. Dabei hatte die Gruppe der Syrer mit einem Anstieg zum Vorjahresmonat um 653 (349,2 Prozent) auf insgesamt 840 einen großen Einfluss. „Communitys einzelnen Bevölkerungsgruppen verfügen über eine entsprechende Anziehungskraft, so dass die Gruppe der Syrer in Salzgitter, auch bundesweit gesehen, sehr stark vertreten sind“, meint Eitge. Seit letztem Monat kann die Zahl der Flüchtlinge konkretisiert werden, die als Asylbewerber nach Deutschland gekommen sind und sich im Agenturbezirk um Arbeit oder Ausbildung bemühen. Im Juli 2016 waren 1.836 Geflüchtete bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen als arbeitslos gemeldet. Weitere 1.320 befanden sich in Integrationskursen, Qualifizierungsmaßnahmen oder waren erwerbstätig und suchten eine Stelle.

Arbeitslosigkeit bei Älteren und Langzeitarbeitslosen
„Ältere am Arbeitsmarkt haben es, je nach Branche, teilweise schwerer. Sie sind aber nicht chancenlos. Auf die Erfahrung und das Wissen der Älteren wird zunehmend gebaut“, weiß Harald Eitge. So konnte die Zahl im Vorjahresvergleich um 364 oder 4,8 Prozent reduziert werden. Auch Langzeitarbeitslose würden in den Blick der Unternehmen rücken. In Zukunft würden die Personalentscheidungen noch individueller auf die Talente der Bewerber und deren gezielte Förderung getroffen werden müssen. „Einige Branchen spüren den Druck bei der Personalsuche deutlich und reagieren bereits“, so Eitge weiter. In engem Kontakt zum Arbeitgeberservice entscheidet verstärkt nicht mehr die reine Bewerbungsmappe, sondern könnten die Rohdiamanten für den Arbeitsmarkt geschliffen werden.

Ausbildungsmarkt
„Auch wenn der Ausbildungsbeginn vor der Tür steht, sind in vielen Berufen noch gute Chancen für einen schnellen Start vorhanden. Wer noch auf der Suche ist, sollte umgehend Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen“, appelliert Eitge. Hunderte Stellen seien noch unbesetzt. Die besten Aussichten bestünden noch im Verkauf, der Gastronomie und im Handwerk.



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