Die Kinos in der Krise: Sind unsere Filmtheater noch zu retten?

Lange Zeit mussten Kinos in der Pandemie ihre Säle schließen. Monatelange Durststrecken führten zu Existenzängsten in einer Branche, die mancher durch Streamingdienste als überholt an sieht. Hat sich die Branche mittlerweile wieder erholt?

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Kinos haben besonders unter der Pandemie gelitten, so die landläufige Meinung. Aber wie geht es den Filmtheatern heute? Symbolbild.
Kinos haben besonders unter der Pandemie gelitten, so die landläufige Meinung. Aber wie geht es den Filmtheatern heute? Symbolbild. | Foto: Pixababy

Region. Besonders Kinos hatten in den letzten anderthalb Jahren Pandemie zu leiden. Dreharbeiten für Blockbuster wurden ausgesetzt, Säle durften nicht ausgefüllt werden, wenn das Filmtheater nicht gleich ganz schließen musste. Zudem stiegen in den Lockdowns viele auf Netflix, Amazon Prime und Co. um, statt ins Kino zu gehen. Dennoch spricht die Vorsitzende des Hauptverbandes deutscher Filmtheater (HdF) Christine Berg in Branchenblatt medienpolitik.org davon, dass ein leichtes Aufatmen zu spüren sei. Aber kommt das auch bei den Kinos der Region an? regionalHeute.de hat nachgefragt.


Ja, das bestätigen die angefragten Kinos unisono, die Lage habe sich entspannt, seit sie die Theater am 1. Juli wieder öffnen durften. Dennoch ist etwa das CineStar in Wolfenbüttel noch weit von einem positiven Ergebnis entfernt, wie das Unternehmen regionalHeute.de mitteilt. In anderen Kinos ist die Lage dagegen entspannter: Das Cineplex in Goslar etwa spricht von einer wirtschaftlichen Lage, die "in Ordnung sei", auch im Wolfenbütteler Filmpalast habe sich eine "entspanntere Lage" eingestellt.

Ein Grund hierfür sehen die Kinobetreiber besonders in den großen Filmen, die nach einem Jahr Aufschub nun konzentriert veröffentlicht werden. Streifen wie der neue James Bond-Ableger zögen die Besucher wieder ins Kino, trotz Pandemie und Internetpremieren. Den Streamingdiensten habe man sich so weit also erwehrt, gibt das Kultiplex Salzgitter an. Die treue Kundschaft käme auch weiter in die Säle, für sie zähle auch die Qualität des Filmes im Kino. Das Goslarer Cineplex nimmt die wachsenden Konkurrenz aus dem Internet als Herausforderung, das Erlebnis Kino zu verbessern: Man plane "gemütlichere Säle, Sitzplätze mit mehr Abstand und Komfort und technische Aufrüstungen". Das Kino werde aber immer einen Platz in der Gesellschaft haben, weil es eben auch Erlebnis und nicht bloßer Filmkonsum sei. Auch, wenn die Lichtspielhäuser sich in den nächsten Jahren natürlich verändern müssten. Am Ende aber, da sind sich auch die Betreiber des Wolfenbütteler Filmpalastes sicher, werde es ohnehin eine "friedlichen Koexistenz" zwischen Streaming und Kino geben.

Immer wieder die Hygienevorschriften


Eins bereitet zumindest den Kinoketten auch weiter Kopfschmerzen, das berichtet jedenfalls das CineStar Wolfenbüttel: Die Hygienevorschriften. Für ein national agierendes Unternehmen seien die wegen ihrer Lokalität kaum noch zu durchschauen. Natürlich versuche man jede Filiale an die örtlichen Vorschriften anzupassen, dennoch sei die Lage undurchsichtig. Ebenso für die Kunden. Das oberste Ziel sei weiterhin, dass sich die Kunden in den Kinosälen sicher fühlen. Mit uneinheitlichen Regeln in jedem Landkreis sei das aber gar nicht so einfach. Auch dafür zu sorgen, dass die 3G-Regeln eingehalten werden, ziehe einen deutlich höheren Personal- und Zeitaufwand mit sich, erklärt das Cineplex Goslar. Die Regeln bedeuteten also Stress für die Mitarbeiter.

Der Filmpalast Wolfenbüttel dagegen hat von sich aus beschlossen auf "Abstandsregeln statt 2G" zu setzen. So müssten nur im Foyer Masken getragen werden, im Saal dann nicht mehr. Die Abstände würden durch das Freilassen eines Sitzes zwischen den Gästen eingehalten. Die Stimmung der Gäste, schreibt Inhaber Chyar Hesko, nehme er als sehr gut wahr, was andere Kinos auch für ihre Häuser bestätigen. Ab und an werde geschimpft, schreibt das Salzgitteraner Kultiplex, aber das seien Einzelfälle. Am Endes des Tages seien Kinos wegen ihrer "hervorragenden Lüftungssysteme und erprobten Hygienekonzepte" während der ganzen Pandemie sehr sichere Ort gewesen, so CineStar-Geschäftsführer Oliver Fock auf Nachfrage von regionalHeute.de. Und, auch da sind sich die Kinos einig, man wolle alles dafür tun, dass das auch so bleibt.

Das Astor-Filmtheater in Braunschweig, sowie die Helmstedter Kinos gaben auf Anfrage von regionalHeute.de keine Auskunft zu ihrer aktuellen Lage.


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