Goslar. Die Stadt Goslar zeigt ihre Anteilnahme am Tod Roland Reches. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Brieger Bundesvereinigung und „Motor“ der Städtepartnerschaft zwischen Goslar und dem polnischen Brzeg ist mit 95 Jahren verstorben.
Begründet wurde die Städtepartnerschaft im Jahr 2000. Maßgeblichen Anteil daran hatte das Engagement der Bundesvereinigung der Brieger unter dem Vorsitz von Roland Reche und des damaligen Oberstadtdirektors Georg Michael Primus. Dabei hatte die Verbindung zwischen Goslar und Brzeg eine lange Vorgeschichte. Goslar übernahm 1950 die Patenschaft für die durch Flucht und Vertreibung aus Stadt und Landkreis Brieg vertriebenen Brieger. Es wurde die "Betreuungsstelle Brieg" mit einem Suchdienst eingerichtet. Im Laufe des ersten Jahrzehnts wurden 4.000 Suchanzeigen bearbeitet, von denen mehr als die Hälfte erfolgreich war. Aus den erfassten Daten entstand eine Heimatkartei, die circa 22.000 Anschriften enthielt und damit zur wichtigsten Auskunftzentrale für die rund 40.000 ehemaligen Einwohner aus Stadt und Landkreis Brieg wurde.
Engagement von Roland Reche
Lange Zeit fand unter der Leitung von Roland Reche alle zwei Jahre das Brieger Bundestreffen für alle ehemaligen Brieger in Goslar statt. Außerdem wurde die „Historische Sammlung Brieg“ angelegt, die mit Bildern und Urkunden insbesondere der Familienforschung dient und die Geschichte für zukünftige Generationen bewahrt.
Es war immer das Bestreben Reches, Kontakte zum heutigen Brzeg herzustellen. Dies aus der Überzeugung heraus, dass gute Nachbarschaften Grundbedingungen für ein friedliches Europa sein müssen. Aufgrund der damaligen politischen Situation in Polen blieben diese Versuche in den 1970er und 1980er Jahren zunächst erfolglos. Ab 1992 wurde dann die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Goslar und Brzeg auf zahlreichen Ebenen intensiv gepflegt und die Städtepartnerschaft bis heute mit Leben erfüllt.