Digitale Zeugen: Was das Smart Home wirklich weiß

Schon bald können sich Interessierte bei einem science talk im phaeno Wolfsburg über das Thema informieren.

Felix Büsching leitet das Projekt "SmartHome Forensics".
Felix Büsching leitet das Projekt "SmartHome Forensics". | Foto: Felix Büsching

Wolfsburg. Ob Staubsaugerroboter, intelligente Heizungsthermostate oder Sprachassistenten — smarte Haushaltsgeräte sind längst im Alltag vieler Menschen angekommen. Sie erhöhen nicht nur den Komfort, sondern erzeugen dabei kontinuierlich Daten. Ein Forschungsprojekt an der Ostfalia Hochschule zeigt nun, wie diese Informationen helfen können, reale Verbrechen aufzuklären. Demnächst findet im phaeno ein science talk zum Thema statt – eine Teilnahme ist auch online möglich.



Unter Leitung von Prof. Dr. Felix Büsching, Professor für Mikrocontroller und Eingebettete Systeme an der Fakultät Elektrotechnik am Campus Wolfenbüttel, wird im Projekt „SmartHome Forensics“ untersucht, wie vorhandene Daten aus SmartHome-Geräten systematisch für die polizeiliche Ermittlungsarbeit nutzbar gemacht werden können. Dabei handelt es sich nicht um klassische IT- oder Cyberforensik, die Angriffe auf Computersysteme analysiert, sondern um die Auswertung bestehender Sensordaten, um physische Straftaten zu rekonstruieren.

Mit der wachsenden Zahl vernetzter Geräte und der zunehmenden Vielfalt an Technologien gewinnt die SmartHome-Forensik rasant an Bedeutung. Das Projekt an der Ostfalia Hochschule verfolgt das Ziel, die Einsatzmöglichkeiten dieser Daten in Ermittlungsverfahren aufzuzeigen und in einem dauerhaften SmartHome-Forensik-Labor am Campus Wolfenbüttel zu erproben.

Nutzung vorhandener Daten


Im Projekt werden weder zusätzliche Geräte installiert noch neue Daten erhoben. Stattdessen werden die bereits vorhandenen Informationen so aufbereitet und miteinander verknüpft, dass neue, ermittlungsrelevante Erkenntnisse entstehen. Bewegungsmelder können etwa präzise dokumentieren, wann zuletzt eine Aktivität stattfand, smarte Türschlösser verzeichnen jede Nutzung, und vernetzte Haushaltsgeräte liefern Hinweise auf An- oder Abwesenheit von Personen. Auch Fehlfunktionen, die auf eine Manipulation hindeuten, lassen sich so identifizieren.

Informationen für Interessierte


Der science talk ist eine Kooperation mit Volkswagen und findet am Donnerstag, den 20. November um 18:30 Uhr im phaeno Wissenschaftstheater statt. Der Eintritt ist frei. Der „science talk“ wird hybrid in Präsenz und als YouTube-Livestream angeboten, um ihn auch einem breiteren interessierten Publikum außerhalb der Region zugänglich zu machen. Den Link findet man auf der phaeno-Website.