Braunschweig. Dr. Hubert Auhagen entführt nach Information der Stadt am Mittwoch, 22. August, und am Sonntag, 26. August, jeweils um 15 Uhr, in frühere Zeiten des Chirurgen-Berufes. Im Rahmen der Vortragsreihe „Exponat des Monats“ im Städtischen Museum Braunschweig, im Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7, beschäftigt er sich mit der Frage „Chirurg oder Scharlatan?“.
Das Exponat zum Vortrag ist ein historischer Koffer mit chirurgischen Instrumenten, der in der ständigen Ausstellung zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.
Bereits im Altertum wurde Chirurgie betrieben. Allerdings durften Ärzte lange Zeit nicht chirurgisch tätig werden, sondern nur innere Krankheiten behandeln. Im Mittelalter wurden kleinere chirurgische Eingriffe von Badern (alte Berufsbezeichnung für den Betreiber einer Badestube) und Barbieren, den sogenannten Handwerkschirurgen, vorgenommen. Größere oder schwierigere Operationen blieben Wanderchirurgen vorbehalten.
Der bekannteste Wanderchirurg war Johann Andreas Eisenbarth, der um 1700 mehrfach in Braunschweig war. Sein Können war allgemein anerkannt. Erst nach seinem Tod wurde er ungerechtfertigt als großsprecherischer Scharlatan verleumdet.
Im 18. Jahrhundert wurden in Deutschland verschiedene chirurgische Fachschulen gegründet, in denen Handwerkschirurgen ausgebildet wurden. In Braunschweig nahm 1751 eine solche Fachschule, das Collegium Anatomico-Chirurgicum, den Betrieb auf. Das Institut stand dort, wo sich heute der Gaußberg befindet. Ab etwa 1850 gehörte zum Medizinstudium auch die Ausbildung in praktischer Chirurgie, so dass die handwerkschirurgischen Fachschulen überflüssig und daher geschlossen wurden.
Die Vorträge zum Exponat des Monats halten ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Städtischen Museums im Altstadtrathaus, die sich aus persönlichem Interesse mit den jeweiligen Exponaten beschäftigen.
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