Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Da bin ich wieder. Ich hab doch gesagt, zwei Wochen Urlaub gehen schnell vorüber. Und ich habe Ihnen eine Geschichte mitgebracht. Buckle up, es wird wild!
Unseren Urlaub haben wir in diesem Jahr auf der wunderschönen Insel Gozo verbracht. Vier Dinge hat mich dieser Urlaub gelehrt: Schlaf nicht am Pool ein, leg Dich nie mit Feuerquallen an, traue keinem Fahrzeug, das Du nicht selber lenkst und das Wasser im Bus ist nicht für die Fahrgäste....
Adrenalinkick auf den Straßen
Gozo, die kleine Schwesterninsel von Malta, lockt mit ihrer atemberaubenden Landschaft, malerischen Dörfern und historischen Sehenswürdigkeiten. Es ist ein Paradies für Entdecker und Abenteurer. Doch sobald man in einen Bus einsteigt, oder sich in ein Taxi setzt, eröffnet sich eine völlig neue Welt des Nervenkitzels.
Erinnern Sie sich noch, als ich mich über manche Autofahrer in unserem Land aufregte? Ich nehme alles zurück! Denn auf Gozo gleicht das Autofahren einer Achterbahnfahrt der übelsten Sorte - und zwar auf der „falschen Seite“. Die Straßen sind schmal und kurvenreich, oft nur breit genug für ein Auto. Die schrottreifen Autos, die auf den Straßen unterwegs sind, würden bei uns auf dem Autofriedhof landen. Doch die Gozitaner scheint das nicht zu jucken. Die alten Rostlauben kämpfen sich tapfer durch den Verkehr und manchmal haben wir uns gewundert, dass sie überhaupt noch fahren. Aber sie tun es, und zwar mit einer Entschlossenheit, die fast schon bewundernswert ist.
Doch das ist nicht das Einzige, was das Adrenalin in Wallung bringt. Denn die Taxifahrer auf Gozo sind wahre Meister des rasenden Fahrens. Sie kennen keine Geschwindigkeitsbegrenzungen und nehmen jede Kurve mit atemberaubender Geschwindigkeit. Auf dem Rücksitz eines Taxis zu sitzen, ist eine Mischung aus Angst und Faszination. Es ist jedoch definitiv nichts für schwache Nerven! Einen Vorteil hat es aber: Ein bestelltes Taxi ist quasi in Lichtgeschwindigkeit da...
Doch auch im Bus geht es nicht weniger abenteuerlich zu. In den Bussen tut man gut daran, sich an den unbequemen Sitzen festzukrallen und die Gurte anzulegen - sofern vorhanden. Denn die Fahrer sind wahre Könige der Straße und kennen keine Gnade. Sie sausen mit gefährlicher Geschwindigkeit durch die engen Gassen und lassen einen das eigene Leben überdenken. Einmal haben wir erlebt, wie ein Pärchen gerade noch zur Seite hechten konnte, um nicht unter die Räder zu kommen. Und wenn man denkt "schlimmer geht's nimmer", bleibt der Bus auch gerne mal liegen. Es scheint fast so, als wäre das Liegenbleiben auf Gozo eine Art Tradition, ein Ritual, das man als Besucher erlebt haben muss. Man bekommt es quasi für lau on top. Uns ist es gleich dreimal passiert. Nachdem der Fahrer mehrere Liter Wasser in den Bus kippte, das unten gleich wieder rauslief, mussten wir das Fahrzeug wechseln.
Doch trotz aller Gefahren und Hindernisse hat das Autofahren, Busfahren und sogar Taxifahren auf Gozo auch seinen ganz eigenen Charme. Es fordert den Mutigen heraus und lässt den Puls schneller schlagen. Es ist eine Möglichkeit, die Insel und ihre Bewohner auf eine ganz besondere Art kennenzulernen. Wenn Sie also auch mal nach Gozo reisen, seien Sie vorbereitet. Schnallen Sie sich an und halten Sie Ihre Nerven im Zaum. Und als Fußgänger sollten Sie Immer den nächsten Hauseingang im Auge behalten, in dem Sie sich zur Not in Sicherheit bringen können.
Der Straßenverkehr auf dieser Insel ist also wirklich nichts für schwache Gemüter. Doch er wird Ihnen unvergessliche Abenteuer bescheren von denen Sie noch lange erzählen werden. Von kaputten Bussen, Autos ohne Stoßstangen, Taxifahrern ohne Limit und Hauseingängen, die zur rettenden Zuflucht werden.
Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen
Ihre Anke Donner
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