Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Haben sie auch eine Macke? Fast jeder von uns hat doch so kleine Eigenarten, die nur man selber versteht. Doch es sind diese kleinen Marotten, die uns zu den bunten Persönlichkeiten formen, die wir sind, oder?
Neulich war ich auf einer Feier. Der kleine Sohn der Gastgeberin zeigte mir stolz seine Tasse, die er geschenkt bekommen hatte. Daraus trinken wollte er aber nicht. Das verstand ich sofort und erklärte ihm, dass ich auch immer Schuhe kaufe, die ich dann oft aber gar nicht anziehe.
Kleine und große Macken
Ja, ich gebe es zu, ich habe ein ausgeprägte Schuh-Macke. High Heels, Sneaker, Sandalen, Stiefel – meine Sammlung erstreckt sich über sämtliche Arten und Farben. Ob ich sie wirklich brauche oder nicht, spielt dabei (leider) keine Rolle. Wenn ich ein Paar Schuhe sehe, das mein Herz höher schlagen lässt, muss es mit.
Meine Sammlung ist beeindruckend, um nicht zu sagen besorgniserregend. Sie reicht von den klassischen schwarzen Pumps, die in jeder Damengarderobe ihren Platz finden sollten, bis hin zu extravaganten High Heels, die ich höchstens einmal im Jahr trage – und das auch nur, wenn es ein wirklich außergewöhnlicher Anlass ist und ich weiß, dass ich den Großteil des Abends im Sitzen verbringe.
Ja, man mag mir jetzt vorwerfen, dass das ein überflüssiger Luxus ist, den ich mir da leiste. Und vielleicht ist es auch so. Aber wenn ich mich so im Familien- und Bekanntenkreis umhöre, stelle ich fest, dass ich nicht die Einzige bin, die eine solche Marotte hat. Und da bin ich mit meinem Schuh-Tick wirklich noch harmlos. Ich kenne Menschen, die sammeln Autos, Werkzeuge und Motorräder wie andere Briefmarken. Oder im Badezimmer steht ein Sammelsurium von Parfums, die man in drei Leben nicht aufbrauchen kann. Ich kenne auch Männer, die einen sehr ausgeprägten Hang zu Krawatten haben, obwohl sie nur selten eine tragen. Oder mein eigener, der mir stolz seine neuen Schuhe präsentiert und ich feststelle, dass es die gleichen sind, wie sie bereits in zweifacher Ausführung im Schrank stehen. Das beste Beispiel, das mir aber einfällt, sind die Sammeltassen in Mutters oder Omas Schrank. Die wurden auch gekauft - und manchmal auch weitervererbt - um ihr Dasein in der Wohnzimmer-Vitrine zu fristen. Benutzt wurden die nämlich auch selten bis gar nicht.
Und wissen Sie was? Ich finde, es sind auch unsere kleinen Macken und Leidenschaften, die uns einzigartig machen und manchmal für Heiterkeit in unserem Leben sorgen. Zum Beispiel dann, wenn man versucht, mich vor Schuhgeschäften abzulenken oder mir weisgemacht wird, dass die Straße, in der sich der Laden befindet, gesperrt ist.
Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen
Ihre Anke Donner
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