DONNERstag: Oli, ich will keinen Song von Dir 🎼

Manchmal können Cover-Songs wirklich gut sein. Bei einem Musiker jedoch stellen sich mir die Nackenhaare auf, wenn er sich an Klassikern vergreift...

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Bei manchen Cover-Songs tun mir echt die Ohren weh - da hilft nur noch zuhalten.
Bei manchen Cover-Songs tun mir echt die Ohren weh - da hilft nur noch zuhalten. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Musik verschafft mir immer gute Laune. Und richtig gute Musik, verschafft eben auch richtig gute Laune. Aber wenn ich manchmal so höre, was mir aus dem Radio entgegenschlägt, stellen sich mir die Nackenhaare auf. Besonders bei schlechten Cover-Songs.



Es gibt ja Coverversionen von Liedern, die wirklich gelungen sind und die über Jahrzehnte hinweg immer wieder auftauchen. Und manchmal stellen die gecoverten Songs meiner Meinung nach das Original sogar in den Schatten. Ich erinnere nur mal an „Respect!“, „Over the Rainbow“, "Tainted Love" oder „My Way". Aber es gibt auch Sänger, die schaffen es wirklich, die schönsten Lieder so richtig schön zu verhunzen.

Oli, ich will keinen Song von Dir


Von schön kann eigentlich nicht die Rede sein, wenn ich die musikalischen Verfehlungen eines ehemaligen Seifenopersternchens höre. Und ich frage mich, ob er eigentlich gar nix alleine kann. Keine Musik-Perle scheint ihm heilig zu sein. Ich kann nicht verstehen, dass sich ein Mann, der sich als Musiker bezeichnet, im Erfolg großer Künstler suhlt. Und das nicht mal besonders gut...

Besonders hart hat mich vor ein paar Jahren seine Version von "Dein ist mein ganzes Herz" getroffen. Einst eine herzergreifende Ballade, geschrieben von einem wahren Poeten der deutschen Musikkultur, ist es jetzt eine akustische Überraschungstüte, bei der man gar nicht genau weiß, ob man lachen oder weinen soll. Ja, das war wirklich ein Reim auf Schmerz.

Oder "Über 7 Brücken". Während das Original eine melodische Brückenbau-Meisterleistung ist, scheint es bei ihm eher eine Brücke ins Labyrinth der Töne zu sein. Und dann wäre da noch "Das erste Mal tat's noch weh". Ein Lied, mit dem Stefan Waggershausen und Lazlo 1990 einst die unglücklichen Herzen berührten, bekam mit ein bisschen neuem Text und ein paar Beats den Oli-Touch verpasst. Eine Version, die mir nicht nur beim ersten Mal Hören wehgetan hat. Auch seine Second-Hand-Version von „Flugzeuge im Bauch“ verursacht bei mir allenfalls eine Gänsehaut und eine Magenreizung.

Ach, ich könnte die Liste endlos weiterführen. Aber bei der Suche nach weiteren Liedern, die durch den Oli verschlimmbessert wurden, bin ich auf all die Originale gestoßen. Was für eine Wohltat, "We Love to Love" und "Nothing's Gonna Change My Love for You" in der Originalversion zu hören... Und ich bete wirklich zum Musik-Gott, dass der gute Oli nie, niemals und unter keinen Umständen auch nur ein Lied von Queen covert! Das könnte ich nicht verkraften.

Sorry, Oli, aber ich finde, Deine Musik ist nichts weiter, als ein kläglicher Versuch, etwas von dem Ruhm toller Klassiker von noch tolleren Künstlern abzugreifen. Versuch es doch einfach mal „Allein, allein. Allein, allein“ und tu es auf Deine Art. Ich will jedenfalls keinen Song von Dir...

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner

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