DONNERstag: Weihnachtsmann oder Weihnachtsmensch?

Müssen wir nun ernsthaft auch noch darüber diskutieren, ob der Weihnachtsmann besser als "Weihnachtsmensch" bezeichnet werden sollte?

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Für mich bleibt der Weihnachtsmann, Weihnachtsmann.
Für mich bleibt der Weihnachtsmann, Weihnachtsmann. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Die Adventszeit hat begonnen und mit ihr kommen nicht nur die ersten Plätzchen auf den Tisch, sondern auch die Diskussionen um die politische Korrektheit. Im Mittelpunkt: der gute, alte Weihnachtsmann und der Lebkuchenmann.


Man(n), Man(n), man(n) kann ich da nur sagen. Die Diskussion um geschlechterneutrale Sprache ist sicher wichtig und in vielen Bereichen bestimmt auch sinnvoll und angebracht. Doch müssen wir nun ernsthaft auch noch darüber diskutieren, ob der Weihnachtsmann besser als "Weihnachtsmensch" bezeichnet werden sollte?

Weihnachtsmann oder Weihnachtsmensch?


Neulich wurde ich doch allen Ernstes dafür kritisiert, als ich sagte, ich hätte Lebkuchenmänner gebacken. Schließlich sei die Bezeichnung Lebkuchenmann und Weihnachtsmann überhaupt nicht mehr zeitgemäß und vor allem nicht geschlechterneutral. Folglich müsse es beispielsweise Lebkuchenmensch heißen, wurde ich korrigiert. Ne, sorry...

Seit Menschengedenken gibt es den Weihnachtsmann und schon immer habe ich Lebkuchenmänner vertilgt. Und nun sind diese beiden Herren in den Fokus einer Debatte geraten, die meiner Meinung nach vollkommen überflüssig ist. Sollten wir uns nicht lieber die Frage stellen, ob dies wirklich das ist, worüber wir uns Gedanken machen sollten?

Sollten wir den Mann mit dem roten Mantel und dem Rauschebart in einer Zeit, in der wir uns um wichtige gesellschaftliche Fragen kümmern, nicht besser als das sehen, was er ist? Nämlich eine liebenswerte Figur, die die Herzen von Jung und Alt erwärmt. Er verkörpert eine jahrhundertealte Tradition, die Freude, Großzügigkeit und das Miteinander feiert und fördert. Ich finde, wir sollten dem Weihnachtsmann eine kleine Ausnahme von der sicherlich wichtigen Debatte um die Geschlechterneutralität gönnen. Schließlich schafft er es, Menschen jeden Geschlechts und Alters zu vereinen und alle in festliche Stimmung zu versetzen.

Wer sich mit dem Begriff "Weihnachtsmensch" oder "Lebkuchenmensch" besser fühlt, der soll es handhaben, wie er mag. Eine öffentliche und in meinen Augen erzwungene Umbenennung tut aber nun wirklich nicht Not. 47 Jahre lang war er für mich der Weihnachtsmann und ich werde jetzt nicht damit anfangen, ihn als Weihnachtsmenschen zu bezeichnen...

Doch ganz gleich, ob Sie den Weihnachtsmann als den fröhlichen alten Herrn im roten Mantel oder als die freundliche Weihnachtsmensch-Figur sehen: Lassen Sie uns gemeinsam die Magie der Weihnachtszeit genießen und uns darüber freuen, dass es Traditionen gibt, die uns verbinden und ein Lächeln auf unsere Gesichter zaubern.

Einen schönen DONNERstag und eine noch schönere Adventszeit wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner

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