DONNERstag: Zwischen Kakerlaken und Kamelhoden 🪳

Millionen Zuschauer treibt es von nun an wieder vor die Flimmerkiste, um dabei zu sein, wenn sich B-Promis für ein paar Kröten die Kröten runterwürgen.

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Millionen Zuschauer treibt es nun wieder vor die Flimmerkisten, um Promis im Dschungelcamp zu beobachten.
Millionen Zuschauer treibt es nun wieder vor die Flimmerkisten, um Promis im Dschungelcamp zu beobachten. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! RTL hat es wieder getan. Zum mittlerweile 17. Mal: Willkommen im Dschungelcamp, wo mehr Drama, Tratsch und Ekel auf die Zuschauer warten als in einer durchschnittlichen Seifenoper.


Inzwischen kann man wohl behaupten: Drei Dinge sind sicher: Der Tod, die Steuer und das Dschungelcamp. Während draußen der Winter sein stürmisches Gesicht zeigt, zeigen B-Promis im Dschungel ihr ungeschminktes.

Zwischen Kakerlaken und Kamelhoden


Ab jetzt stehen statt Schampus, Hummer und Kaviar, Buschhirsch-Sperma, Kamelhoden und Kakerlaken auf der Speisekarte. Statt roter Teppiche gibt es matschige Pfade und die sonst so makellosen Frisuren werden von Wind und Wetter durchgerüttelt.

Millionen Zuschauer treibt es von nun an wieder vor die Flimmerkiste, um dabei zu sein, wenn sich B-Promis für ein paar Kröten die Kröten runterwürgen. Sie haben es vielleicht schon bemerkt: Ich bin jetzt nicht der größte Fan. Das bizarre Schauspiel ist nicht so recht meine Vorstellung von unterhaltsamem Fernsehen.

Doch ich muss auch gestehen: Auch ich habe vor vielen Jahren allabendlich dabei zugeschaut, wie sich abgehalfterte Promis im australischen Dschungel den Gnadenschuss geben. Und irgendwie fand ich das sogar ziemlich unterhaltsam. Meine Begeisterung ging sogar so weit, dass ich selbst eine Art Dschungelprüfung ablegte, indem ich frittierte Mehlwürmer verspeiste. Damals spazierten wir ins Bürgermeisterzimmer und luden Herrn Pink auf einen Snack ein. Dieser verweigerte aber die Prüfung und verschmähte die Dschungel-Delikatesse. Aber wie gesagt, das ist viele Jahre her.

Heute reicht mir schon der Anblick der Moderatoren, um den Sender zu wechseln. Mich bringt das ständige Gejammere, Gezeter und Geläster der Kandidaten und Moderatoren einfach auf die Palme. Schlimm finde ich, dass unter den Kandidaten Persönlichkeiten sind, die ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit genießen oder genossen haben. Warum sie sich auf das Niveau einer Trash-TV-Sendung begeben, ist rätselhaft. Und auch ein bisschen traurig...


Doch jeder, wie er mag. Denn offensichtlich ist die Sendung ja ein absoluter Quotenkracher. Zumindest behauptest das der ausstrahlende Sender. Auch wenn die gängige Rückmeldung aus der Gesellschaft anders lautet. Denn gucken tut's ja offenbar niemand... Das Dschungelcamp ist und bleibt also ein Spektakel, das die Zuschauer begeistert und das wohl noch so manches Geheimnis des menschlichen Naturells offenbaren wird. Auch jene, die man vielleicht lieber nicht sehen möchte...

Und wenn Sie mich nun entschuldigen. Ich werde mir jetzt eine Tasse Tee machen und überlegen, was ich stattdessen im Fernsehen schauen könnte. Vielleicht finde ich ja eine Dokumentation über das Leben der Kängurus.

Einen schönen DONNERstag wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner

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