Niedersachsen. Der Drömling soll UNESCO Biosphärenreservat werden: Das haben sich 2016 die Landesregierungen der benachbarten Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vorgenommen. Am Montag hat das niedersächsische Kabinett grünes Licht für die Einreichung des Antrags gegeben, wie die Niedersächsische Staatskanzlei in einer Pressemitteilung berichtet. In Sachsen-Anhalt wurde laut Medienberichten am heutigen Dienstag ebenfalls positiv entschieden.
Der Antragserstellung ging eine intensive Zusammenarbeit der Umweltministerien beider Länder, der betroffenen Landkreise Gifhorn, Helmstedt, Börde, Altmarkkreis Salzwedel und Stadt Wolfsburg sowie der Biosphärenreservatsverwaltung Drömling Sachsen-Anhalt und die Beteiligung der einzelnen Gemeinden voraus. Der mehrere hundert Seiten starke Antrag umfasst eine genaue Beschreibung des Gebietes und seine Entwicklungspotenziale für einen besiedelten Natur- und Kulturraum im Sinne eines nachhaltigen Umgangs mit den natürlichen Ressourcen dieser Landschaft.
Kulturelle Identität stärken
Die einzigartige Niedermoorlandschaft im Drömling erfülle in idealer Weise die Voraussetzungen des UNESCO-Programms „Mensch und Biosphäre“, so die Landesregierung. In UNESCO-Biosphärenreservaten sollen Natur- und Landschaftsschutz und die Bedürfnisse der dort lebenden Menschen zusammengebracht werden. Das soll die kulturelle Identität stärken und regionale Wertschöpfung ermöglichen.
Es gelinge damit, aufbauend auf den bereits erreichten Naturschutzzielen in Richtung nachhaltiger Regionalentwicklung voranzuschreiten. Der Drömling könne zukünftig – im Sinne einer Markenbildung – für Projekte und Initiativen zum Biodiversitäts- und Klimaschutz stehen. Für beides habe der Naturraum ein besonderes Potenzial. Die seit vielen Jahren praktizierte Zusammenarbeit in der Drömlingsregion sei beispielhaft für die Überwindung der innerdeutschen Teilung, der Drömling sei in dieser Hinsicht auch Erinnerungslandschaft. Dabei solle das Erbe der ehemaligen innerdeutschen Grenze beziehungsweise des „Eisernen Vorhangs“ stufenweise in ein lebendiges und verbindendes „Grünes Band“ überführt werden.
"Eine Chance für die Region"
„Die Auszeichnung des Drömlings durch die UNESCO ist eine Chance für die Region. Wir wollen hier eine Modellregion entwickeln, die Biodiversität, Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zusammenbringt“, so sind sich die beiden zuständigen Minister, Prof. Dr. Armin Willingmann und Olaf Lies, einig. Mit dem Antrag werden die Minister beider Länder auch eine Vereinbarung zur gemeinsamen Verwaltung des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservats unterzeichnen. Die Biosphärenreservatsverwaltung erhält in diesem Rahmen personelle und finanzielle Ressourcen, um Aufgaben der Gebietsbetreuung, der Umweltbildung, Beratung und Regionalentwicklung auch für den niedersächsischen Gebietsteil zu übernehmen.
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