Duisburg. Mit einem 110 Projekte umfassenden Maßnahmenpaket will die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) die Stahlstadt mit 500.000 Einwohnern bis 2035 klimaneutral machen. Damit setzt das Unternehmen eine Vorgabe der Stadt als Eigentümerin um, zehn Jahre vor der gesetzlichen Frist CO2-Neutralität zu erreichen.
Die "Welt am Sonntag" berichtet über das noch unveröffentlichte Konzept. Die Herausforderungen scheinen dabei ziemlich groß: Rund zwei Drittel aller Haushalte in Duisburg werden derzeit noch mit Öl und Gas beheizt und sollen bis 2035 auf eine erneuerbare Wärmeversorgung umgestellt werden. Dazu soll das bestehende Fernwärmenetz, das bereits rund 70.000 Haushalte versorgt, um weitere 15.000 Haushalte erweitert werden, steht in dem Programm. "Den weiteren Ausbau wird die Stadt über die kommunale Wärmeplanung festlegen", heißt es dort.
Dem Vernehmen nach will die Stadt die gesetzlich vorgeschriebene kommunale Wärmeplanung bereits Ende 2024 und damit zwei Jahre vor Fristablauf vorlegen. Zusätzlich planen die DVV mit dem Einsatz von Tiefengeothermie und den Bau einer Flusswasser-Wärmepumpe am Rhein. Auch soll die Abwärme von Kläranlagen und Rechenzentren genutzt werden. Im Strombereich sollen über eine Länge von rund 1.000 Kilometern drei Viertel des Hoch- und Mittelspannungsnetzes ausgebaut und verstärkt werden.
Die Kosten für das Programm werden zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Dem Konzept zufolge würde das die Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital der DVV-Gesellschafter in Höhe von rund einer Milliarde Euro erfordern. Unter dem Dach der kommunalen DVV-Holding ist die Stadt Duisburg mittelbar zu 80 Prozent an den Stadtwerken beteiligt, die Kölner Rheinenergie zu 20 Prozent.
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