Braunschweig. Marie Rosa Günter und Schaghajegh Nosrati waren am Freitag im Schimmel Auswahlcentrum zu Gast. Die beiden jungen Musikerinnen begeisterten das Publikum an zwei Flügeln – aber auch mit vier Händen.
Die erste Hälfte des Konzertes war ganz Johann Sebastian Bach gewidmet. Zu hören waren sein erstes und drittes Klavierkonzert. Schaghajegh Nosrati übernahm dabei am ersten Klavier den solistischen Part, Marie Rosa Günter spielt den Klavierauszug des Orchesters. Man konnte sich also anstatt des zweiten Klaviers ein komplettes Streichorchester (Violine l, Violine 2, Viola und basso continuo, also Violoncello und Kontrabass) vorstellen.
Nach der Pause erklang zu vier Händen die fröhlich-frische Sonate KV 381 von W. A. Mozart. Kompositionen zu vier Händen waren zur damaligen Zeit eher unpopulär, da aber der junge Wolfgang Amadeus Mozart regelmäßig mit seiner Schwester Anna-Maria Mozart (genannt Nannerl) das vierhändige Spiel kultivierte, schreib er bereits mit neun Jahren vierhändige Werke fiir sich und seine Schwester.
Als Abschluss war die „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin zu hören. Das vom Komponisten 1924 selbst uraufgefiihrte Stück gilt als eines seiner berühmtesten Werke und verbindet konzertante Sinfonik mit Jazz. Am zweiten Klavier repräsentierte Schaghajegh Nosrati ein bunt besetztes Orchester in dem sich neben traditionellen Streichem und Bläsern auch Heckelphon, Alt- und Tenorsaxophone, Euphonium, Banjo und verschiedene Perkussionsinstrumente tummelten. Improvisatorische und jazzig-schwungvolle Elemente trafen auf eine spätromantische Tonsprache, verbunden durch das Eröffnungsthema, das einen beinahe leitmotivischen Charakter annahm.
Duo-Konzert im Schimmel Auswahlcentrum
von Thorsten Raedlein