Effiziente Flugzeuge: Experten wollen Energieverbrauch senken

Neuer Bericht soll den Weg zur Klimaneutralität in der Luftfahrt ebnen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) hat mit ihrer Veröffentlichung „The Energy-Efficient Aircraft of the Future: A Long-Term Perspective“ eine Initiative in Richtung klimafreundlicher Luftfahrt vorgestellt. Gemeinsam mit Experten der Technischen Universität Braunschweig werden darin Strategien thematisiert, die die Energieeffizienz bei Flugzeugen verbessern sollen. Das Ziel sei es, den Luftverkehr bis 2050 klimaneutral zu gestalten, teilt das Institut für Flugantriebe und Strömungsmaschinen an der TU Braunschweig in einer Pressemeldung mit.



In Anbetracht der Herausforderung, die Emissionen im Luftverkehr zu senken, müssten nachhaltige Energiequellen wie grüne Kraftstoffe und Wasserstoff eine Rolle spielen. Deren Verfügbarkeit sei jedoch begrenzt, und die Preise könnten im Zuge der Energiewende ansteigen. Daher wird es als wichtig erachtet, die Effizienz im Betrieb und im Design von Flugzeugen zu erhöhen.

50 Prozent Einsparung


In dem Bericht, an dem elf Fachleute aus Forschung und Industrie beteiligt sind – darunter vier Vertreter der TU Braunschweig – werden technologische Ansätze erörtert, die Fortschritte versprechen könnten. Ein Ziel sei es, den Energieverbrauch zukünftiger Flugzeuge um mindestens die Hälfte zu senken. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen skizzieren sie einen Weg, um den Energieverbrauch zukünftiger Flugzeuge um mindestens 50 Prozent zu senken.

„Wir können bis zu 50 Prozent Energie während des Flugs einsparen, wenn alle Disziplinen konsequent zusammenarbeiten. Das gilt natürlich für die Antriebe und deren Integration ins Flugzeug aber eben auch weit darüber hinaus. Mit dieser Veröffentlichung zeigen wir, welche Potenziale es gibt und wo die Herausforderungen auf den Weg zu einem emissionsfreien Luftverkehr liegen“, sagt Prof. Dr.-Ing. Jens Friedrichs, TU Braunschweig und Mitautor des Papers.

Ein Aspekt, um die Klimabilanz von Flugzeugen zu optimieren, sei der reduzierte Energieverbrauch, der zu einem niedrigeren Treibstoffbedarf führen soll. Schlüsseltechnologien, die schon vor 2050 in Großraumflugzeugen integriert werden könnten, umfassen die Verringerung des aerodynamischen Widerstands, die leichtere Bauweise durch den Einsatz von Kohlefaserverbundwerkstoffen (CFK) und die Integration neuer Antriebstechnologien, die aktive Steuerung zur Reduzierung von Belastungen und zur Flatterkontrolle, wodurch das Flugzeuggewicht erheblich reduziert und die Realisierung von Tragflächen mit extrem hohen Streckungen ermöglicht werden soll. Diese Technologien stehen im Kontext ihrer wirtschaftlichen und ökologischen Wettbewerbsfähigkeit und müssten in das bestehende Luftverkehrssystem integriert werden.

„Wir dürfen in der Debatte über nachhaltige Flugkraftstoffe und Wasserstoff die Weiterentwicklung der klassischen Disziplinen des Flugzeugbaus nicht vernachlässigen. Sie können entscheidend dazu beitragen, dass wir Klimaneutralität bis 2050 erreichen. Wir als DGLR setzen uns dafür ein, diesen Weg als Branche zu gehen, um die Potenziale, die es hier gibt, zu heben – unabhängig von industriellen oder politischen Richtungen und mit dem Fokus auf wissenschaftlich-technische Machbarkeit“, sagt Roland Gerhards, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt zur Veröffentlichung des DGLR-Papers.

Weitere Informationen zur Publikation und den Ansätzen zur Energieeffizienz in der Luftfahrt finden Sie hier.

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