Wer hat sie als Kind nicht geliebt: Die drei Musketiere und ihr Motto "Einer für alle, alle für einen." Doch was ist daraus geworden? Überall scheint nur noch der Egoismus zu regieren. Vielleicht kommt es nur mir so vor, aber egal wo ich hinschaue, ein anderes Bild bietet sich kaum noch.
Wer kennt sie nicht? Die vielen Bürgerinitiativen, die sich bei jeder Kleinigkeit bilden. Natürlich sind sie auch für den Bau der Umgehungsstraße, Stromtrasse oder was auch immer, aber doch bitte nicht vor der eigenen Haustür. Und dann werden alle Mittel aufgefahren, um das Projekt so lang wie möglich zu verhindern - zum Leidwesen aller.
Und auf gar keinen Fall darf jemand anderes etwas bekommen, was man selbst nicht hatte oder wofür man bezahlen musste. Dabei ist es auch egal, ob dieses Leben retten kann. Nachdem in diesem und im letzten Jahr zwei junge Flüchtlinge ertrunken sind, haben wir einen Bericht über spezielle Schwimmkurse gebracht und was in den Kommentaren auf Facebook zu lesen ist, geht auf keine Kuhhaut. "Wieso sollen die etwas kostenlos bekommen, wofür ich bezahlt habe" ist noch das Harmloseste davon. Doch nicht nur beim Thema Flüchtlinge scheint der Neid das einzige noch existierende Gefühl zu sein. Warum sollten Harz IV-Empfänger mehr bekommen? Und dann streiken auch noch die Piloten, wenn ich gerade in den Urlaub will, die Erzieher, wenn ich nicht weiß, wohin mit meinem Kind oder die Müllabfuhr, während meine Mülltonne überquillt.
Einfach mal gönnen können
Was ist daran so schwer, sich mit anderen zu freuen und ihnen zu gönnen, dass ihnen etwas Positives geschieht. Oder noch eine Stufe weitergehen und andere sogar zu unterstützen, wenn sie für ihre Rechte kämpfen, auch wenn es in dem Augenblick für einen etwas komplizierter wird. In den meisten Fällen verliere ich selbst nicht mal etwas, wenn es anderen besser geht. Und selbst wenn es für mich dann doch mal Einschränkungen gibt, sollte dann nicht die positive Entwicklung in der Gesellschaft Vorrang haben?