Eichenprozessionsspinner im Rühener Wald: Lage spitzt sich zu


Der Eichenprozessionsspinner soll mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Foto: Niedersächsische Landesforsten
Der Eichenprozessionsspinner soll mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden. Foto: Niedersächsische Landesforsten | Foto: privat

Gifhorn/Wolfsburg. Der Eichenprozessionsspinner ist im Wald bei Rühen weiter auf dem Vormarsch. Die Ergebnisse des diesjährigen Monitorings zeigen, dass immer mehr Eichen von den gefräßigen Raupen heimgesucht werden. Das teilen die Niedersächsische Landesforsten mit.


Der bereits in den Vorjahren festgestellte Trend setzt sich damit fort und mache eine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln im kommenden Frühjahr unausweichlich. Nur so könne die Gesundheit der Erholungssuchenden und der Anwohner, aber auch der Erhalt der Eichenwälder gewährleistet werden.

Die Fläche, auf der die Landesforsten starken Fraß des Eichenprozessionsspinners bis hin zum Kahlfraß ganzer Baumkronen feststellen mussten, hat sich im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Hektar auf nun rund 125 Hektar vergrößert. "Wir beobachten die Situation schon seit mehreren Jahren. Die Hoffnung, dass sich die Situation von allein verbessert, müssen wir aufgeben. Der Prozessionsspinner kommt in nahezu allen Eichenwäldern zwischen Rühen und Parsau in großer Anzahl vor. Zum Schutz der Bevölkerung, aber auch zur Verhinderung des flächigen Absterbens der Eichenwälder ist ein Pflanzenschutzmitteleinsatz aus der Luft im Frühjahr 2019 unumgänglich," beschreibt Andreas Baderschneider, Leiter des Forstamtes Wolfenbüttel, die Lage.

Zuletzt hatte sich auch Umweltminister Olaf Lies vor Ort ein Bild von der Situation gemacht und Unterstützung des Landes zugesagt. "Nur die ganzheitliche Betrachtung ergibt hier Sinn. Es ist nicht hinreichend, in den Ortschaften aus Gründen des Gesundheitsschutzes Raupen abzusaugen, wenn wir nichts gegen die Spenderpopulation im Wald tun können", erklärt Baderschneider.

Einsatz aus der Luft


Einer Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln aus der Luft geht ein aufwendiges Genehmigungsverfahren voraus. Auch ist zu entscheiden, welches Mittel eingesetzt werden kann, welche Flächen damit behandelt werden dürfen und welche Naturschutzauflagen zu beachten sein werden. "Hier bedarf es jetzt einer pragmatischen Lösung und einer zentralen Koordination - schließlich geht es letztlich auch um die Gesundheit von Menschen - dies seien nicht nur die Anwohner und die Erholungssuchenden, sondern auch die im Wald arbeitenden Menschen", erläutert Baderschneider weiter. Ein im vergangenen Jahr gestellter Antrag der Landesforsten, die betroffenen Waldflächen im Frühjahr 2018 aus der Luft zu behandeln, war nicht genehmigt worden.


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