Wolfsburg/Goslar. Die permanente Überlastungssituation in den Pflegeinrichtungen fordert von den Beschäftigten die letzten Kräfte. Vor diesem Hintergrund hat der ver.di- Fachbereich „Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen“ sieben Altenpflegeheime in Wolfsburg, Meine, Goslar und Vienenburg mit „Kraftpaketen“ für die Beschäftigten versorgt. Mit einer Mischung aus Obst, Salzgebäck und Süßigkeiten zeigt ver.di Dank, Verbundenheit und Solidarität mit den Kollegen in der Pflege. ver.di appelliert auch an die Öffentlichkeit, die Verbundenheit mit den Pflegeeinrichtungen und den Beschäftigten. Jedes Haus verdiene ein „Kraftpaket“, da könnten alle mitmachen. Gleichzeitig werde aber auch die Unterstützung des Pflegepersonals gefordert, wie es in einer Pressemitteilung von ver.di heißt.
Die Situation sei extrem angespannt informiert die zuständige Gewerkschaft ver.di: „Schon im angeblichen Normalzustand ist in der Altenpflege nichts in Ordnung und reicht das Personal hinten und vorne nicht, um eine angemessene und ganzheitliche Pflegearbeit zu gewährleisten“, so Marcel Richter von ver.di. Und so komme jetzt alles zusammen: Viel zu wenige Beschäftigte in den Einrichtungen, Mehrarbeit durch erhöhte Schutzmaßnahmen und dann noch Infektionen bei den Beschäftigten und den Bewohneren. Richter: „Und da geht es nicht nur um das Pflegepersonal, auch alle anderen Arbeiten im Heim (Technik, Küche, Reinigung) sind extrem erschwert. Das ist für die Beschäftigten bald nicht mehr auszuhalten.“
ver.di fordere mehr Ernsthaftigkeit bei der Unterstützung des Pflegepersonals, so Jan-Bruno Gerkens, bei ver.di ebenfalls für den Gesundheits- und Pflegebereich zuständig: „Was kann man tun: Gezielte Ansprache teilzeitbeschäftigter Mitarbeiter auf eine befristete Aufstockung ihrer Arbeitszeit, Unterstützung durch Studierende der Medizin und aus anderen pflegenahen Berufen, Werbung bei Berufsaufsteiger um eine befristete solidarische Unterstützung und so weiter.“
Und natürlich gehe es auch um das Testen und Impfen, so Richter und Gerkens unisono: „Nach wie vor wird zu wenig getestet, zu wenig über das Impfen informiert und – am schlimmsten – zu wenig geimpft.“ Ganz wichtig sei Gerkens aber, dass es jetzt klare Zeichen an die überlasteten Beschäftigten gibt: „Wenn die Leute jetzt erfahren, dass endlich mehr ausgebildet wird und dass mehr Kollegen auf den Stationen arbeiten werden, dann lässt sich der Stress besser ertragen. Da erwarten wir ein paar klare Aussagen von den Arbeitgebern, egal ob gemeinnützig, kirchlich oder privat“, fordert er.
mehr News aus der Region