Ein Stück Stadtgeschichte steht zum Verkauf

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| Foto: Anke Donner)

Wolfenbüttel. Idyllisch am Wolfenbütteler Stadtpark gelegen, erstreckt sich der Wasserturm in seiner ganzen Pracht. Seit 1889 gehört der Wasserrum zur Lessingstadt. Daneben steht ein alter Ziegelbau - das alte Maschinenhaus. Nun wird ein neuer Liebhaber für das Wahrzeichen gesucht.


Hans-Dieter Meyer-Moortgat kaufte das alte Maschinenhaus und den dazugehörigen Wasserturm im Jahr 2001. Auf rund 370 Quadratmeter haben sich Hans-Dieter Meyer-Moortgat und seine Frau häuslich niedergelassen. Haben das alte Maschinenhaus ausgebaut und saniert. Entstanden ist ein offener und lichtdurchlässiger Wohnraum mit integriertem Konzertsaal im Obergeschoss. Dort gab der Organist und Pianist Meyer klassische Konzerte und lockte immer wieder seine treuen Anhänger in sein Heim. Denn klassische Musik ist die große Leidenschaft des Musikers.

Doch nun will das Ehepaar Wolfenbüttel den Rücken kehren. Sie haben in Peine eine alte Kirche gekauft und ausgebaut. Dort werden sie zukünftig die Konzerte ausrichten. Das benachbarte Gemeindehaus nutzen sie als Wohnhaus. Seine Fans nimmt er mit. "Wir haben in diesem Jahr schon ein Konzert in Peine gegeben. Und die Leute kommen auch dort gerne hin", freut sich der Musiker über seine treue Zuhörerschaft.

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Hier gab der Musiker klassische Konzerte. Foto: Anke Donner)



„Die Akustik in der ehemaligen neuapostolischen Kirche ist natürlich super. Außerdem können wir den Zuhörern sehr viel mehr Platz bieten“, erklärt Hans-Dieter Meyer-Moortgat. Aus Wolfenbüttel wegzuziehen fällt dem Pianisten nicht ganz so leicht. „Für die Konzerte war das Haus hier einfach ungeeignet. Es war zu klein und außerdem mussten die Gäste immer durch unseren Privatbereich. Solch eine Umgebung wie hier, finde ich nirgends wieder. Das ist klar", fügt er hinzu.

Und trotzdem will er sich von dem Ziegelbau trennen, der in den 1930er-Jahren neben dem Wasserturm entstanden ist. Ob der Wasserturm ebenfalls zum Verkauf steht, ist Verhandlungssache. „Derzeit geht es nur um das Wohnhaus. Nur das ist zum Verkauf ausgeschrieben. Was mit dem Wasserturm wir, kann ich noch nicht sagen. Das ist auch vom Preis abhängig“, sagt der Eigentümer ehrlich.

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Der Wasserturm von innen mit viel Platz. einiges müsste hier aber noch gemacht werden. Foto: Anke Donner)



Der 40 Meter hohe Wasserturm hat fünf Etagen und wurde von Meyer-Moortgat in den vergangenen Jahren teilweise saniert. „Wir haben die Fenster, das Dach, die Fassade und den Turmkopf saniert. Alleine der Turmkopf hat 25.000 Euro gekostet“, erklärt er.

Wer das Wolfenbütteler Wahrzeichen kaufen und nutzen wollte, der müsste noch einiges Investieren. Denn innen ist der Turm nackt. Die Wände sind kahl, es müssten Zwischendecken, sanitäre Anlagen und Heizungen eingebaut werden. Aber von ganz oben hätte man eine unvergleichlichen Blick über die Lessingstadt.

Ein Waldorf-Kindergarten


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Zieht hier bald ein Waldorf-Kindergarten ein? Foto: Anke Donner)



Die Elterninitiative Waldorfkindergarten Wolfenbüttel ist derzeit auf der Suche nach geeigneten Räumen, um einen Kindergarten im Stadtgebiet zu eröffnen (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Initiatorin Betti Bisler und ihr Team haben auch schon eine geeignete Immobilie im Auge. Das ehemalige Maschinenhaus am Wasserturm, dass die Familie Meyer-Mortgart zum Kauf anbietet. Besichtigungen gab es in den vergangenen Tagen bereits. „Die Elterninitiative hat ein ernsthaftes Interesse an dieser Immobilie. Mehr möchten wir derzeit nicht sagen“, erklärt Betti Bisler auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de.

Wir können also gespannt sein, ob zukünftig Kinderlachen durch das alte Gemäuer und über das große Grundstück am Stadtgraben schallt.


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