Einblicke in das Leben der lokalen Gastarbeiterfamilien

Für das Projekt „Unter fremden Dächern“ werden Videos und andere Relikte gesammelt. Im kommenden Jahr sollen diese der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Besnik Salihi, Mustafa User, Kreshnik Keqa, Julius Sommer und Gülsüm Manavbasi (v. li.).
Besnik Salihi, Mustafa User, Kreshnik Keqa, Julius Sommer und Gülsüm Manavbasi (v. li.). | Foto: Türkisch Islamische Gemeinde zu Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. In diesem Jahr haben die Türkisch-Islamische Gemeinde zu Wolfenbüttel e.V. und die Wolfenbütteler Medienagentur Lookart die Initiative „Unter fremden Dächern“ ins Leben gerufen. Das Team widmet sich seit Oktober 2023 der Sammlung von Videos und Relikte, um vielschichtige Einblicke in das Leben der lokalen Gastarbeiterfamilien zu dokumentieren. Darüber informieren die Beteiligten in einer gemeinsamen Pressemeldung.



„Mit diesem Projekt möchten wir die unterschiedlichen Geschichten und Beiträge von Zeitzeugen in unserer gemeinsamen Geschichte sichern. Es geht uns darum, durch das Teilen dieser persönlichen Erfahrungen ein tieferes Verständnis und Bewusstsein für die Bedeutung kultureller Vielfalt zu schaffen“, betont Mustafa User, Projektleiter der Moscheegemeinde.

Aus Gastarbeitern wurden Nachbarn


Die Initiative, an der sich neben Ivica Lukanic, dem Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel, auch weitere Persönlichkeiten beteiligen, zielt darauf ab, die Migrationsgeschichte des Landkreises aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Durch die biografischen Videos, in denen über persönliche Erfahrungen berichtet wird, entsteht ein facettenreiches Bild der lokalen Geschichte. Besnik Salihi, Projektleiter von Lookart, hebt hervor: „Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Erzählungen über die Zeit entwickelt haben. Aus einstigen Gastarbeitern sind Nachbarn, Freunde und Familienmitglieder geworden. Interessant ist auch, wie diese persönlichen Geschichten uns daran erinnern, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben und gemeinsam gestalten.“

Präsentation geplant


Ebenso spielt das Sammeln von geschichtsträchtigen Relikten durch das Team eine wesentliche Rolle in der Initiative. Diese sollen in Koffern präsentiert werden, die als Metapher für die Reise der Migration und die Mitnahme eines Stücks Heimat stehen. Sie bergen persönliche Erinnerungen der Gastarbeiterfamilien und vermitteln Geschichten von Vergangenheit, Hoffnung und Träumen, die mit dem Neuanfang einhergehen. Diese Darstellung soll nicht nur eine Verbindung zwischen den Generationen schaffen, sondern der Initiative auch eine emotionale Tiefe verleihen, die über die reine Dokumentation hinausgeht. Für 2024 ist die Präsentation der Sammlung geplant.

Die Initiative „Unter fremden Dächern“ wird von der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wolfenbüttel im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" gefördert.


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