Einbrüchen vorbeugen: Infomobil kommt in die Stadt

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Sogar bei denkmalgeschützten Fenstern gibt es vielfältige Möglichkeiten, einen Einbruchsschutz nachzurüsten, wie sich Bürgermeister Thomas Pink von Claudia Fricke vom Präventionsteam der Polizei erläutern lässt. Foto: Marvin König
Sogar bei denkmalgeschützten Fenstern gibt es vielfältige Möglichkeiten, einen Einbruchsschutz nachzurüsten, wie sich Bürgermeister Thomas Pink von Claudia Fricke vom Präventionsteam der Polizei erläutern lässt. Foto: Marvin König

Wolfenbüttel. Wenn bereits Einbrecher das Hab und Gut durchwühlt und etliche Wertsachen entwendet haben, ist es bereits zu spät. Doch die Verletzung der Privatsphäre, das verlorengegangene Sicherheitsgefühl oder sogar schwerwiegende psychische Folgen sind für die Betroffenen meist sogar noch schlimmer als der materielle Schaden. Wie man einem solchen Horrorszenario vorbeugen kann, vermittelt die Polizei am 2. November in einem Infomobil in der Fußgängerzone.


Ist der Einbrecher erst einmal im Haus, könne man nichts mehr tun, um seine Wertsachen zu schützen: "Ein Einbrecher, der Zeit hat, sucht überall", warnt Claudia Fricke. Die Täter zeigen in manchen Fällen eine bemerkenswerte Skrupellosigkeit: "Wir haben es auch schon erlebt, dass wir einen Einbruch aufgenommen haben, wo die Geschädigten im Bett lagen und der Nachtschrank direkt neben ihnen durchsucht wurde.

Sicherheitsbewusstes Verhalten


Dabei können schon Kleinigkeiten das Risiko minimieren: "Ist man abwesend, sollte man auf keinen Fall die Fenster gekippt lassen. Das ist dann eine sogenannte Einladung", erläutert Fricke und fügt hinzu: "Die Tür sollte man immer zwei mal abschließen und nicht nur zuziehen!" Auch Außenjalousien und Fensterschlösser sollte man nutzen, falls vorhanden. Über diese und andere Dinge informiert die Polizei Wolfenbüttel deshalb mit Unterstützung der Polizei aus Braunschweig nun ab 2. November in Ihrem Infomobil. In diesemsind nicht nur verschiedene anschauliche Beispiele für Fenstersicherungen ausgestellt,es gibt auch eine ausführliche Beratung des Präventionsteams.

Gerade im Winter sei ein sicherheitsbewusstes Verhalten wichtig, erläutert die Polizistin Simone Hartmann, welche ebenfalls dem Präventionsteam angehört: "Wir sind viel mehr in unseren eigenen Räumlichkeiten und sehen nicht mehr, was beim Nachbarn los ist." Bei den technischen Möglichkeiten zur Eigenheimsicherung komme es sehr auf die Wohnsituation an, erklären die Polizistinnen. So sieht das Präventionsteam einen rein akustischen Alarm, welcher sich günstig an den meisten Fenstern und Türen nachrüsten lässt, grundsätzlich skeptisch: "Wenn Sie ein frei stehendes Einfamilienhaus haben und nicht zu Hause sind, wird man den Alarm in der Nachbarschaft nicht hören." Jedoch sei man auch überzeugt, dass ein schriller Alarmton wenigstens eine abschreckende Wirkung haben könne. Wenig Einbruchsschutzseibesser als gar keiner.

Wenn der Einbrecher im Haus ist


Für viele ist sicherlich die schlimmste Vorstellung, des Nachts aufzuwachen und festzustellen, dass bereits ein Einbrecher im Haus ist. Auch wenn dieser schon alle Barrieren überwunden hat, gibt es Verhaltensregeln, die man befolgen sollte. Claudia Fricke rät dringend davon ab, den Einbrecher zu konfrontieren: "Man sollte sich auf keinen Fall in Gefahr begeben. Am besten die Zimmertür abschließen, sich ruhig verhalten und die Polizei verständigen." Sollte man sein Heim betreten und feststellen, dass ein Fremder eingedrungen ist, solle man zudem dem Drang widerstehen, dies vor Ankunft der Polizei aufzuräumen: "Am besten alles liegen lassen, nichts anfassen und die Polizei informieren. Die kann sich so ein besseres Bild vom Einbruch machen."

Ein sicherer Landkreis


Zum Schluss eine gute Nachricht: Wolfenbütteler sind statistisch deutlich weniger durch Einbrüche gefährdet als die Einwohner anderer Landkreise. "Wir sind seit Jahren der sicherste Landkreis in Niedersachsen und wollen auch, dass das so bleibt", verkündet Bürgermeister Thomas Pink. Auch vonseiten der Stadt selbst tue man viel dafür. So werde beispielsweise regelmäßig der 'Arbeitskreis öffentliche Sicherheit" einberufen, der sich mit der Polizei Wolfenbüttel, aber auch der Bundespolizei und dem städtischen Sicherheitsdienst mit Belangen der öffentlichen Ordnung und auch mit Themen wie Einbrüchen beschäftigt. Der Bürgermeister ist überzeugt, dass dieser Austausch in den letzten Jahren viel gebracht habe.


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