Braunschweig. Sterile Kälte, der Geruch nach Desinfektionsmittel, Leid hinter jeder Tür. Viele Menschen verbinden mit einem Krankenhausaufenthalt wenig Gutes. Die Braunschweigerin Gesa Duschanek hat sich mit ihrem Spenden-Aufruf "Eine Sache des Respekts" diesem Thema angenommen. Welche Auswirkungen ihr Engagement nun auf den Krankenhausalltag in der Celler Straße hat, sehen Sie selbst.
Samstagnachmittag im Städtischen Klinikum, Celler Straße. Bekanntermaßen besuchen Angehörige und Freunden gerade an den freien Tagen des Wochenendes ihre erkrankten Lieben. Der Andrang, der an diesem Wochenende zu verzeichnen ist, liegt nicht ausschließlich den Krankenbesuchen zugrunde. Der Auslöser ist vor allem Gesa Duschanek. Bereits im Dezember rief die medizinische Fachangestellte via Facebook zur Partizipation auf. "Ich habe vor einiger Zeit selbst jemanden im Krankenhaus besucht und festgestellt, wie einsam manche Menschen dort sind. Nach diesem Nachmittag war ich so ergriffen und nachdenklich, dass mir die Idee zu dieser Kunst-Sammel-Aktion gekommen ist", erzählt Gesa. Kurzerhand hat sie eine Facebook-Gruppe gegründet und die Menschen zur Unterstützung aufgerufen. Jeder, der Lust hatte, sollte sich in Form von selbstgemalten Bildern und Gemälden einbringen dürfen. Gesa rief zum Spenden auf, um die Patientenzimmer des Klinikums mit Kunst und die Herzen der Patienten mit Sonne zu füllen.
Ein bisschen Sonne für die Patienten
Kurz nach halb drei, der Raum sieht inzwischen aus wie eine Gemäldegalerie. Immer mehr Menschen mit Bildern unter den Armen strömen in den Raum. Die Werke sind fast alle in Eigenarbeit gestaltet. Die Sozialpädagogin Sarah Drückler erzählt, dass sie mit ihren Schülern schon vor Wochen mit dem Malen begonnen hat. Auch die Braunschweiger Lions sind Gesas Aufruf gefolgt. Sie haben Fotografien von Spielszenen und eigens signierte Plakate mitgebracht. Während das Personal des Klinikums Kaffee ausschenkt, spielt das Braunschweiger Akustik-Pop-Duo Müßiggang.
Wie viele Bilder für die Patientenzimmer letztendlich zusammengekommen sind, kann man nur schätzen. Es dürften über 400 Stück sein. Die Pressesprecherin des Klinikums Marion Lenz zeigt sich begeistert: "Wir waren von der ganzen Aktion völlig überrascht und freuen uns, dass so viele Braunschweiger etwas für ihr Klinikum machen möchten. Die Stationsleitungen dürfen sich nun Bilder aus dem Sammelsurium aussuchen, die dann in den Patientenzimmern aufgehängt werden." Die Initiatorin der Aktion, Gesa Duschanek, zeigt sich von dem großen Andrang gerührt und bedankt sich bei allen. Vielleicht kullert da gerade auch ein Tränchen ihre Wangen herunter.
Bildergalerie
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