Berlin. Womöglich kommen US-Kampfjets F-35 für die Luftwaffe später als geplant zum Einsatz. Es bestehe "das Risiko" von 50 Prozent, dass Bauarbeiten für Infrastruktur am rheinland-pfälzischen Standort Büchel "nicht zeitgerecht für die Aufnahme des Anfangsflugbetriebs umgesetzt werden" könnten, heißt es in einem vertraulichen Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums, über den der "Spiegel" berichtet.
Durch das Risiko, im Bericht mit einer roten Ampel illustriert, sei die Einsatzbereitschaft der F-35 ab dem Jahr 2029 gefährdet. Grund sind Probleme beim Bau von Spezialgebäuden, in denen unter anderem Missionen geplant und die Flugsimulatoren für die Hightech-Waffensysteme untergebracht werden sollen.
Ende 2023 hat die Bundeswehr den Vertrag mit dem Generalplaner gekündigt, mittlerweile begannen unter der Regie einer anderen Firma zumindest die Tiefbauarbeiten. Laut dem Bericht sind die Gebäude essenziell für die Zertifizierung der deutschen F-35 für die sogenannte Nukleare Teilhabe (NT), bei der sie im Ernstfall mit US-Atomwaffen bestückt werden können. Das Risiko eines Scheiterns trotz der neuen Firma wird als "gleichbleibend hoch" bewertet.
Die Bundeswehr plant, die ersten F-35-Flüge ab 2027 notfalls mit einer mobilen Missionsplanung durchzuführen, die in Containern untergebracht werden könnte. Insgesamt geht es um 35 F-35-Jets im Wert von gut zehn Milliarden Euro. Das Vorhaben ist eines der größten aus dem von Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigten 100-Milliarden-Sondervermögen.
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