Eintracht-Fans demonstrieren erneut in Hannover

Am morgigen Donnerstag wollen die Blau-Gelben zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport ziehen und ihren Unmut über die Restriktionen beim anstehenden Derby kund tun.

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Archivbild | Foto: Stefan Stümpel

Hannover. Wie schon im Vorfeld des Derbys im Oktober, kommt es auch jetzt zum organisierten Protest der Fans gegen den angeordneten Teilausschluss von Auswärts-Fans. Wieder haben die Anhänger von Eintracht-Braunschweig eine Demonstration in der Landeshauptstadt organisiert. Diese findet am morgigen Donnerstag statt. Das geht aus einer Ankündigung auf der Seite des Vereins Blau-Gelbe Hilfe hervor.



Dort ruft man zur Teilnahme an der Demonstration unter dem Motto „Gegen Gästefaneinschränkungen – Fankultur unverhandelbar!“ auf. Los geht es um 17 Uhr am Hauptbahnhof Hannover (Ernst-August-Platz / Ecke Joachimstraße). Von dort geht es zum Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport und auf einer anderen Route wieder zurück zum Bahnhof. Das Gros der Teilnehmer trifft sich in Braunschweig um 15.40 Uhr am Hauptbahnhof, um gemeinsam mit dem Zug (15:54 Uhr) anzureisen.

"In erpresserischer Weise gezwungen"


"Anstatt 4.400 dürfen lediglich zirka 2.500 Gästefans eines der für beide Fanlager und Mannschaften wichtigsten Spiele der Saison besuchen. Außerdem wurde ein Choreo-Verbot sowie weitere Restriktionen hinsichtlich Fanutensilien durchgesetzt, die noch schärfer sind als beim letzten Derby", fasst die Blau-Gelbe-Hilfe die Situation zusammen. Beim vergangenen Heim-Derby habe Ministerin Behrens wenigstens noch so getan, als wäre sie für andere Maßnahmen offen. Seinerzeit habe es einen Dialog mit den Vereinen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 gegeben, bei dem Fan-Vertreter nicht zugelassen waren. Letztendlich sei Eintracht Braunschweig in erpresserischer Weise dazu gezwungen worden, einer Reduzierung des Gästefankontigents um 40 Prozent zuzustimmen.

Diesen Umweg sei man diesmal nicht gegangen. "Man wollte wohl besondere Härte zeigen und zum Ausdruck bringen, dass man es gar nicht nötig hat, mit Verantwortlichen der Vereine und Fans zu sprechen. Die knallharte Law-and-Order-Macherin, die damit unsere Steuergelder zum Fenster hinauswirft (schließlich waren die letzten Polizeieinsätze in Zusammenhang mit dem Derby 20 Prozent teurer als sonst), möchte wohl diesmal wieder ihre besondere Inkompetenz unter Beweis stellen", heißt es in der Demo-Ankündigung.

"Wir demonstrieren für die gesamte deutsche Fußball-Fankultur"


Auch diesmal lasse man sich diese Willkür nicht bieten und gehe auf die Straße. "Wenn wir nichts tun, laufen wir Gefahr, dass dieses Beispiel bundesweit Schule macht. Wir demonstrieren nicht nur für uns, sondern für die gesamte deutsche Fußball-Fankultur, die unverhandelbat ist", so die Blau-Gelbe-Hilfe.

Auflagen der Polizei


Seitens der Polizei Hannover als Versammlungsbehörde gab es einige Auflagen. Wie ebenfalls die Blau-Gelbe-Hilfe berichtet, gibt es neben dem zu erwartenden Verbot von Pyrotechnik, auch die Untersagung von Glasbehältnissen und Dosen. Weitere Vorgaben betreffen die Zugänge von Geschäften und den Straßenbahnverkehr, der nicht behindert werden dürfe.

Fahnen- und Transparentstangen müssen aus Weichholz oder eines vergleichbaren Materials bestehen und dürfen einen Durchmesser von 3 Zentimeter nicht überschreiten. Insbesondere ist das Mitführen von Fahnen- und Transparentstangen aus Metall oder Bambus untersagt. Transparente und Schilder dürfen nicht breiter als 4 Meter sein, nicht miteinander verbunden werden und nicht in einer auf Verschleierung der Identität angelegten Weise getragen oder gehalten werden.

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