"Eklatantes Staatsversagen" - Städtetag ist entsetzt über fehlenden Impfstoff

Die gerade angelaufene Impfkampagne dürfe nicht ins Stocken geraten.

Der Impfstoff von Pfizer-Biontech wird gerade wieder knapp.
Der Impfstoff von Pfizer-Biontech wird gerade wieder knapp. | Foto: Alexander Dontscheff

Niedersachsen. Vielerorts mussten gestern Impfaktionen vorzeitig abgebrochen werden, weil der Impfstoff ausgegangen ist. Zeitnaher Nachschub ist nicht in Sicht. Die Oberbürgermeisterkonferenz des Niedersächsischen Städtetages zeigt sich in einer Pressemitteilung entsetzt über die Entwicklung und wirft der noch amtierenden Bundesregierung eklatantes Staatsversagen vor.



„Wir sind entsetzt, dass die Zusagen des Bundes zur Impfstofflieferung nicht eingehalten werden.“ so Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, und amtierender Vorsitzender der Oberbürgermeisterkonferenz des Niedersächsischen Städtetages. „Jetzt haben wir endlich eine große Nachfrage nach Booster- sowie Erst- und Zweitimpfungen. Und nun müssen wir viele unserer gerade eingerichteten Mobilen Impfteams wahrscheinlich sofort wieder schließen, weil wir viel zu wenig Impfstoff erhalten werden. Das kann man den Menschen, die bereit sind, sich zum Impfen in lange Warteschlangen zu stellen, nicht erklären“, sagte Klingebiel.

Start der Impfpraxen nicht sichergestellt


Auch der Start der 180 Impfpraxen, die ab kommenden Montag in ganz Niedersachsen Impftermine anbieten wollen, ist nach Aussagen von Gesundheitsministerin Behrens nicht sichergestellt. Nur der Bund dürfe nach den Vorgaben der EU Impfstoff beschaffen; Länder und Kommunen dürften dies ausdrücklich nicht. Daher sei der geschäftsführende Gesundheitsminister auch in der Pflicht, alles in seiner Macht Stehende zu unternehmen, um kurzfristig Impfstoff für Ärzteschaft und Mobile Impfteams zu beschaffen. „Wir erwarten sofortige Aufklärung über die vorhandenen Impfstoffmengen des Bundes und verlässliche Aussagen zu den anstehenden Lieferungen. Die gerade angelaufene Impfkampagne darf nicht ins Stocken geraten. Wenn der Bund das nicht hinbekommt, ist das eklatantes Staatsversagen in einer für die Bevölkerung lebensbedrohlichen Situation“, so Klingebiel.


mehr News aus der Region