Elie Levy in der WelfenAkademie: Körpersprache ist keine Mathematik




Braunschweig. Elie Levy ist ein guter Beobachter. Intensiv hat er die Gestik und Mimik von Politikern und Wirtschaftsführern studiert. Seine Erkenntnisse darüber behält er nicht etwa für sich, sondern teilt sie äußert gern mit seinem Publikum. Mit seinem Vortrag über Körpersprache machte er jetzt Station in Braunschweig und begeisterte die Zuschauer im Audimax der WelfenAkademie.

Gut 200 Gäste waren gekommen, um den in Isreal geborenen Künstler mit seinem Programm live zu erleben. Und sie bereuten ihren Besuch nicht.

Denn mit viel Witz und vor allem Charme berichtete Levy darüber, dass Körpersprache Ausdruck und Ergebnis der psychischen und mentalen Beschaffenheit eines Menschen ist.

Auf einer Reise durch unterschiedliche Kulturen entschlüsselt der weitgereiste Levy für das Braunschweiger Publikum die Körpersprachen-Codes der Menschen. Er trennt dabei nach Alter, Beruf, Geschlecht und gesellschaftlichem Status. "Es ist entscheidend, wie sich der Verkäufer präsentiert, wenn er mir erzählt, dass er schon zehn Autos verkauft hat", erläutert Levy. Steht aufrecht und strahlt Souveränität aus, werde ihm seine Aussage abgenommen. Kommt er eher gebeugt und unsicher daher, werde es für ihn schwieriger, jemanden zu finden, der ihm vertraut.

In seiner zweistündigen Vorstellung erklärt Levy, wie Menschen erfolgreich mit ihrer Körpersprache kokettieren. "Sie vermitteln ganz bewusst das eine, um dann mit etwas anderem zu überraschen", sagt Levi und nimmt exeplarisch einen durchtrainierten, jungen Mann, dessen T-Shirt seiner Muskelmasse kaum standhält. Im Vorbeigehen eröffnet dieser junge Mann, dass er Professor für amerikanische Literatur ist.

Das Ergebnis: Alle sind verblüfft.

Spritzig und kurzweilig berichtet Levy mit seinem sympathischen Akzent - gepaart mit englischen und italienischen Floskeln -  wie sich die Körpersprache von Politikern entschlüsseln lässt. "Die spielen Theater, ist doch klar." Aber auch für Politiker gehe es darum, sich mit der umgebenden Gesellschaft zu beschäftigen. Als Beispiel für misslungenes Theaterspiel führt Levy den amerikanischen Präsidenten Georg Bush an, der der englischen Queen zur Begrüßung herzhaft auf die Schulter klopfte. Das Lachen im Publikum signalisiert dem Künstler, dass der Fauxpas verstanden wurde und es keiner weiteren Erklärung bedarf.

"Körpersprache ist keine Mathematik, sie ist Psychologie und nur zu 70 bis 80 Prozent wahr", meint Levy. Und der Applaus im vollbesetzten Audimax der Welfenakademie macht klar, dass ihm sein Publikum glaubt.

"Das war eine schöne Veranstaltung, die mir gut gefallen hat", sagte der Geschäftsführer der WelfenAkademie, Dr. Jens Bölscher. Der große Zuspruch sei ein toller Beleg dafür, dass sich die Kooperation zwischen der Volkshochschule Braunschweig als Veranstalter und der WelfenAkademie als Ausrichter sehr gelohnt habe. Die Besucherzahl habe ihn sehr erfreut, so dass die Entscheidung für eine weitere Veranstaltung nicht schwer gefallen sei.

Wer also den Auftritt Levys verpasst hat, sollte sich nicht zu lange ärgern, sondern einfach zum zweiten Veranstaltungstermin am Donnerstag, 15. Mai, um 19 Uhr ins Audimax der WelfenAkademie kommen. Lange zögern sollten Interessierte dabei aber nicht, denn auch für den zweiten Auftritt Levys sind bereits zahlreiche Ticktes, die für 15 Euro erhältlich sind, verkauft. Wer Interesse hat, kann sich bei der Volkshochschule Braunschweig unter (0531) 24120 informieren.