Braunschweig. Zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Eltern machen Theater“ lädt das Projekt „Elko - Elternkompetenzen stärken“ für Montag, 19. September, 16 Uhr ins Haus der Kulturen, Am Nordbahnhof 1, ein.
Die Veranstaltung gibt in einer Interviewrunde „Bildungs(um)wege“ anhand beispielhafter Braunschweiger Bildungsbiographien von Adnan Köklü, Sadiye Çelik-Turgut und Julia Dickmann Einblicke in Chancen und Probleme des Bildungssystems. Die Empowerment-Gruppe „Eltern machen Theater“ bringt dann ihre Erlebnisse als Eltern mit Zuwanderungsgeschichte in Bildungseinrichtungen und im Alltag auf die Bühne - eine szenische Umsetzung rund um das Thema Bildung, Identität und Kultur mit dem Theaterpädagogischen Zentrum Braunschweig e.V. Anschließend haben Interessierte in einer interaktiven Werkstatt die Möglichkeit, zu neuen Ansätzen gelingender interkultureller Elternarbeit miteinander ins Gespräch zu kommen.
Als Novum gibt es eine visualisierte Tagungsdokumentation. Begleitet von der Braunschweiger Autorin Sandra Dirks werden Inhalte und Ergebnisse mit so genannten Sketchnotes unmittelbar für das mehrsprachige Publikum in die Bildsprache übersetzt.
Hintergrund: Projekt „Elko“
Interkulturelle Erziehung und die gleichberechtigte Teilhabe an Bildung gewinnen als Bildungsziele zunehmend an Bedeutung. Das Team des Projektes „Elternkompetenzen stärken“ entwickelt seit Oktober neue Wege einer lebendigen, partizipatorischen Elternarbeit im Bereich Bildung und Erziehung und möchte mit einem informativen, bunten und interaktiven Programm das Projekt vorstellen.
Das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) fördert dieses Projekt des städtischen Büros für Migrationsfragen für eine Dauer von drei Jahren mit rund 180.000 €. Wichtigster Kooperationspartner ist das Mütterzentrum/ Mehrgenerationenhaus Braunschweig e.V.
Im Mittelpunkt des Projektes steht die Förderung der Potenziale von Eltern für eine gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Dazu gehören kooperative Methoden und Angebote wie Elternkurse, Elterncoaching, Informationen zum Bildungssystem, praktische Maßnahmen an Schulen oder theaterpädagogisch unterstützte Empowerment-Trainings ebenso wie die Mitwirkung in Gremien und Netzwerken. Auch die Sensibilisierung der pädagogischen Fachkräfte für die Teilhabe an Bildung und Zusammenarbeit mit Eltern unterschiedlicher kultureller Herkunft spielen mit Blick auf die zunehmende Bedeutung der interkulturellen Erziehung in einer von Vielfalt geprägten Stadt eine besondere Rolle. In der Begegnung mit Eltern stehen oft ganz alltagspraktische Fragen im Vordergrund: Wie kann ich mich in die Bildungsförderung meines Kindes einbringen? Wo erhalte ich Informationen zum Bildungssystem in Deutschland? Viele Eltern aus Herkunftsländern wie der Türkei, Russland, Syrien oder Vietnam haben ganz konkrete Fragen, die sich stets um die gute Schulbildung ihrer Kinder drehen, und sie benötigen Unterstützung.