Emmerstedt: Mehrzweckhaus soll kommen, Feuerwehr muss warten

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In Emmerstedt soll eine brauchbare Versammlungsstätte Priorität haben. Symbolfoto: Archiv | Foto: Max Förster

Helmstedt. Ursprünglich war geplant, im Ortsteil Emmerstedt ein Mehrzweckhaus neu zu bauen und gleichzeitig das direkt angrenzende Feuerwehrgerätehaus am Schützenplatz zu erweitern. Wie die Verwaltung nun in einer Ratsvorlage mitteilt, will man sich aus finanziellen Gründen auf den Bau des Mehrzweckhauses konzentrieren. Die Feuerwehr soll warten.


In der Beschlussvorlage, die kommenden Dienstag im Bau- und Umweltausschuss behandelt wird, heißt es, dass die in den Jahren 2018 und 2019 für das Projekt vorgesehenen Haushaltsmittel von insgesamt 1.600.000 Euro ausschließlich zum Neubau des Mehrzweckhauses verwendet werden sollen. Der Ansatz für das Jahr 2019 werde auf Grund der allgemeinen Baukostensteigerung um 220.000 Euro erhöht. Der Um- und Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses werde für die Jahre 2022/2023 neu veranschlagt.

Das ursprüngliche Konzept beinhaltete folgende wesentliche Eckpunkte:

  • Vollständiger Abbruch des vorhandenen Mehrzweckhauses

  • Neubau einer Mehrzweckhalle, jedoch größer als zuvor und entsprechend den Anforderungen der Niedersächsischen Versammlungsstättenverordnung;zirka 370Quadratmeter Grundfläche, Nutzung durch maximal 216 Personen. Große Schiebetür-Öffnung in Richtung Schützenplatz zur Nutzung mit Festzelt für Großveranstaltungen (zirka 130 weitere Personen)

  • Erweiterung des Feuerwehrgebäudes in Richtung Norden, dadurch Schaffung von drei Stellplätzen (1 mal Reserve), welche den Anforderungen neuer und somit größerer Löschfahrzeuge genügen. Umbau des Bestandsgebäudes und Anpassung an aktuelle Rechts-/ FUK-Vorschriften, perspektivische Berücksichtigung zur Nutzung als Stützpunktfeuerwehr.

  • Die Kosten verteilten sich hierbei wie folgt auf die beiden Gebäude:
    - Neubau Mehrzweckhaus: 1.778.291Euro
    - Umbau/ Erweiterung Feuerwehr: 567.009Euro.


Durch dieDifferenz zwischen Kostenschätzung und der vom Rat zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel wurde eine neueKonzeptplanung erforderlich. Diese Anpassung führte jedoch zu einem Ergebnis, welches in dieser Form nicht vertretbar sei, da der ursprüngliche Zweck des Bauvorhabens – die Nutzbarkeit des Mehrzweckhauses als vollwertige Versammlungsstätte mit Aufenthaltsmöglichkeit für 216 Personen – damit nicht erfüllt werden könne.

Versammlungsstätte wichtig für das Dorfleben


Das liege daran, dass bei dem geplanten Umbau der Feuerwehr nur geringfügige Einsparungen erzielt werden könnten, so dass die Reduzierung der Gesamtkosten um rund 700.000 Euro fast ausschließlich zu Lasten des Mehrzweckhauses gehen würden.

Die Verwaltung sieht darin aber Priorität. Dass für den Ortsteil Emmerstedt eine solche dauerhafte Versammlungsstätte notwendig sei, zeige das aktuelle Dorfleben mit seinen zahlreichen Veranstaltungen. Hinzu komme die Erhöhung der Einwohnerzahl durch den Zuzug von Familien. Darüber hinaus könne die Dorfgemeinschaft nicht in geeignete Gaststätten ausweichen. Zur Stärkung der Dorfgemeinschaft und Beibehaltung eines aktiven Dorflebens ist die Schaffung einer ausreichend großen Versammlungsstätte sinnvoll.

Weiterhinsei die Erweiterung und der Umbau des Feuerwehrgerätehauses erst mit der Beschaffung der neuen Fahrzeuge (voraussichtlich im Jahr 2025) zwingend erforderlich, so dass diese Maßnahme nicht unbedingt zeitgleich mit dem Neubau des Mehrzweckhauses erfolgen müsse.


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