Endlagersuche: BGE-Karte zeigt mögliche Standorte in der Region

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat neue Zwischenergebnisse zur Endlagersuche veröffentlicht. Demnach gelten auch Flächen in der Region weiterhin als geeignet.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Region. Die Suche nach einem geeigneten Standort für das Endlager hochradioaktiver Abfälle in Deutschland geht weiter. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat am gestrigen Montag einen neuen Arbeitsstand veröffentlicht. Demnach liegen nun für 29 der insgesamt 90 Teilgebiete aktuelle Einschätzungen aus den Sicherheitsuntersuchungen vor. Auch einige Flächen rund um die Region Braunschweig gelten demnach noch als geeignet für ein Endlager.



Über den BGE-Endlagersuche-Navigator, eine interaktive Online-Karte, können Interessierte einsehen, welche Gebiete weiterhin untersucht werden und welche als ungeeignet gelten.

Mehr als die Hälfte Deutschlands ausgeschieden


Von den 2020 ursprünglich ausgewiesenen Teilgebieten hat die BGE eigenen Angaben zufolge inzwischen 53 Prozent als ungeeignet oder gering geeignet eingestuft. Rund ein Viertel der Bundesfläche bleibe damit weiter im Verfahren. Die Fachleute bewerten die Eignung der Gebiete anhand mehrerer Prüfschritte, bei denen insbesondere geologische Sicherheit im Mittelpunkt stehe, heißt es in einer Presseinformation der BGE.

Nach Angaben der BGE zeigen die farbigen Markierungen auf der Karte den aktuellen Bearbeitungsstand

Türkis: Gebiete, die die ersten beiden Prüfschritte bestanden haben und in eine vertiefte Bewertung gehen.
Gelb oder Orange: Flächen, die als gering geeignet oder ungeeignet gelten.
Grau: Bereiche, die sich noch in einer frühen Prüfphase befinden.
Weiß: Regionen, in denen laut BGE keine günstigen geologischen Voraussetzungen erwartet werden.

Bis Mitte 2026 sollen auch die letzten grauen Flächen bewertet sein.


Bewertung für die Region


Für die Region Südostniedersachsen zeigt die Karte mehrere türkis markierte Flächen – sie gelten nach den bisherigen Untersuchungen als weiterhin geeignet. Dazu gehören nahezu der gesamte Landkreis Peine sowie kleinere Gebiete in Salzgitter (Lesse und Lichtenberg), im südwestlichen Kreis Gifhorn (Leiferde) und im Landkreis Goslar (nördlich von Braunlage). Auch Heere, Sehlde und Haverlah im Landkreis Wolfenbüttel sind türkis markiert. In diesen Gebieten habe die BGE gute geologische Bedingungen festgestellt.

Das Gebiet der Asse bei Wittmar ist weiß hinterlegt, was bedeutet, dass dieser Bereich bereits aus dem Standortauswahlverfahren ausgeschieden ist. Laut BGE kommt es in einigen Bereichen zu Überlagerungen der Karten. So befindet sich der Bereich Remlingen noch in der Bewertung, beinhaltet jedoch auch Teile, die bereits bewertet wurden. Beispielsweise Semmenstedt (Gelb oder Orange).

Keine endgültige Entscheidung


Diese Gebiete bleiben damit vorerst im engeren Kreis der möglichen Standorte – eine endgültige Entscheidung sei das jedoch nicht. Die BGE betont, dass die Prüfverfahren in den kommenden Jahren weiter verfeinert werden. Erst am Ende der laufenden Phase werde der Bundestag über die Standortregionen für die nächste Untersuchungsstufe entscheiden. Bis dahin sollen die Ergebnisse schrittweise weiter präzisiert werden – mit dem Ziel, Ende 2027 Vorschläge für die übertägige Erkundung vorzulegen.

Die Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung Iris Graffunder sagte anlässlich der Veröffentlichung: „Wir halten Wort und veröffentlichen wie im Vorjahr unsere aktuellen Arbeitsstände. So können alle Menschen sehen, dass es mit der Endlagersuche vorangeht und wie es in ihrer Region derzeit aussieht.“ Bereits 2024 hatte die BGE einen Arbeitsstand veröffentlicht, im Jahr 2026 ist eine weitere Veröffentlichung geplant. Ende 2027 will die BGE dann einige wenige Standortregionen für die übertägige Erkundung vorschlagen, die vor Ort durch Anwendung von geowissenschaftlichen Messmethoden, wie Schallwellen in den Untergrund (3D-Seismik) und Bohrungen, auf ihre Eignung weitergehend untersucht werden sollen.