Berlin. Der Energieinformationsdienst (EID) hält trotz der gelassenen Reaktion der Märkte einen Anstieg des Ölpreises auf 100 Dollar für möglich. "Ein Preisniveau von 100 US-Dollar würde derzeit einem Anstieg der Preise von etwa elf Prozent entsprechen", sagte EID-Chef Kai Eckert der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgaben). "Im Falle einer großen geopolitischen Krise und dem Wegfall von Ölmengen im Markt könnte dies tatsächlich schnell erreicht werden."
"Dazu wäre aber eine schnelle Reaktion Israels auf den Angriff des Iran beziehungsweise weitreichende Sanktionsmaßnahmen wie ein Ölembargo gegen den Iran erforderlich. Denkbar wäre auch eine Blockade der Straße von Hormus durch den Iran. Dann würden auch Ölexporte anderer Golfstaaten reduziert und es käme zu einer echten Verknappung der Ölmengen. Dann könnten die Ölpreise kurzfristig auch über die Marke von 100 US-Dollar ansteigen."
Die zunächst entspannte Reaktion erklärte er so: "Nachdem ein konkreter Gegenschlag Israels auf den iranischen Drohnenangriff ausgeblieben ist, zeigen sich die Ölmärkte am Montag zunächst etwas entspannt. Abseits der geopolitischen Ereignisse wirken derzeit eher dämpfende Impulse auf die Ölpreise", sagte Eckert und verwies auf die ausbleibende Zinswende und eine maue globale Konjunkturerwartung.
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