Berlin. Eine Aufhebung der Budgetierung von Kassenärzten würde jährliche Mehrkosten von rund drei Milliarden Euro verursachen. Das geht aus einer Schätzung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung hervor, über die der "Spiegel" in der aktuellen Ausgabe berichtet.
Die Summe des Geldes, das Ärzte für die Behandlung gesetzlich Versicherter erhalten, ist bislang begrenzt. Teile der Ärzteschaft machen enge Budgets mitverantwortlich dafür, dass Termine in Praxen manchmal nur schwer zu bekommen sind. Für Kinderärzte wurden die Vorgaben bereits geändert. Der Koalitionsvertrag sieht einen solchen Schritt auch für Hausärzte vor, damit ihnen jede erbrachte Leistung erstattet werden kann.
Zuletzt sprach sich jedoch der Bundesrechnungshof gegen sogenannte Entbudgetierungen für sie aus. Auch ein Komplettausstieg wird von Experten kritisch gesehen. "Budgets haben eine Steuerwirkung", sagte Stefan Greß, Gesundheitsökonom an der Hochschule Fulda, dem Nachrichtenmagazin. Ärzte könnten abschätzen, wann sie die Begrenzung überschritten haben und kein Geld mehr für bestimmte Leistungen bekommen.
"Würde das wegfallen, hätten wir eine Kostenexplosion", so Greß.
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