Region. Die Erdbeersaison in Niedersachsen geht dem Ende entgegen. Darauf macht der Landvolk Pressedienst aufmerksam. „Im Moment werden die späten Sorten gepflückt. Diese werden in der Qualität gut sein, aber der Ertrag wird auch hier wie bei den anderen Sorten auch um 30 Prozent geringer ausfallen“, erklärt Erdbeerbauer Henning Holste vom Erdbeer- und Spargelhof Holste.
Aufgrund der hohen Temperaturen und der Sonnenstrahlung wachsen die Erdbeeren nicht richtig aus, schildert Holste und spricht von einer schwierigen und sehr herausfordernden Saison. Diese verlief laut den vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik in Niedersachsen gegen den bundesläufigen Trend. Während bundesweit insgesamt circa sechs Prozent mehr Erdbeeren geerntet werden, sollen es in Niedersachsen mit 30.200 Tonnen (t) 15 Prozent weniger sein als zum Vorjahr. Damit wird die schon 2017 als gering eingestufte Erntemenge von 35.400 t nochmals unterschritten.
Die langanhaltende Trockenheit machte den Erdbeeranbauern zu schaffen, denn aufgrund der hohen Temperaturen und der Sonneneinstrahlung wurden die Erdbeeren viel zu schnell reif, blieben klein und konnten deshalb schlecht vermarktet werden. Ein weiterer Grund ist in der reduzierten Anbaufläche zu sehen. Sie nahm in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich ab. Wurden 2014 in Niedersachsen noch Erdbeeren auf einer Freiland-Fläche von 3.500 Hektar (ha) mit einem Ertrag von 41.600 t angebaut, schrumpfte die Fläche 2018 auf 2.800 ha mit einer Erntemenge von 28.000 t – ein Verlust von fast 20 Prozent. Dagegen nimmt der Ertrag beim Anbau von Erdbeeren unter Folie zu.
2014 wurden auf 96 ha gut 1.600 t Erdbeeren geerntet. Um 54 Prozent ist seitdem die Anbaufläche für Erdbeeren unter hoher, begehbarer Schutzabdeckung gestiegen - auf fast 147 ha mit einer geschätzten Erntemenge von 2.200 t“. Die Unabhängigkeit vom Wetter ist der Grund für den Anstieg dieser Anbaumethode teilweise auf mehreren Etagen. Erdbeer-Anbauer Holste, der die Hälfte seiner einen Hektar großen Erdbeerfläche als Freiland in Substrat und die andere unter Folie in Substrat anbaut, folgt ebenfalls dem Trend und nennt noch weitere Gründe dafür: „Die hohen Löhne und die leichtere Arbeit machen diesen Anbau attraktiver als die Freilandkultur.“
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