Erfahrungen mit Bodycams: Polizei zieht positives Fazit

Die Kameras helfen unter anderem brenzlige Situationen zu deeskalieren.

Die Polizei ist mit dem Einsatz der Bodycam zufrieden. Symbolbild.
Die Polizei ist mit dem Einsatz der Bodycam zufrieden. Symbolbild. | Foto: Pixabay

Wolfsburg/Helmstedt. In der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt sind Bodycams inzwischen flächendeckend in den Einsatz- und Streifendiensten sowohl im Wolfsburger Stadtgebiet als auch im Landkreis Helmstedt täglich in Gebrauch. Vor einem Jahr führte die Inspektion die Kamera ein, die im Einsatz von Polizistinnen und Polizisten an der Uniform befestigt wird. Nach den ersten zwölf Monaten im Dauereinsatz zieht Markus Glomb, Leiter des Fachbereichs Einsatz nun ein durchweg positives Resümee, wie die Polizei in einer Pressemitteilung berichtet.


"Die bei der Polizei Niedersachsen eingeführten Bodycams haben sich als wirkungsvolles Einsatzmittel und damit als sinnvolle Ergänzung der polizeilichen Ausstattung erwiesen", so Glomb weiter. Nach einer landesweiten Testphase wären die Körperkameras zunächst in den 24-Stunden-Dienststellen der Inspektion in Wolfsburg, Helmstedt, Königslutter und Schöningen eingesetzt worden. "Es zeigte sich", so Markus Glomb weiter, "dass insbesondere in Einsatzlagen mit einem augenscheinlich hohen Aggressionspotenzial wir durch den Einsatz von Bodycams eine deeskalierende Wirkung feststellen konnten. Auch für die Beweisführung in Ermittlungs- und Gerichtsverfahren leistete der Kameraeinsatz einen wertvollen Beitrag zur Sachverhaltsaufklärung."

So wären in Wolfsburg Kameras zum Einsatz im Rahmen des versuchten Tötungsdeliktes am 23. September im Wolfsburger Hochring (regionalHeute.de berichtete) gekommen. Dort hätten die über 30-minütigen Aufnahmen beweiskräftig den ersten Eindruck am Tatort dokumentiert und detailliert das polizeiliche Vorgehen bis zur Festnahme eines Tatverdächtigen gezeigt.

Aggressives Täterverhalten aufgezeichnet


Auch die Einsätze im Landkreis Helmstedt würden belegen, dass Kameras in brenzligen Situationen grundsätzlich deeskalierend wirken und es zu weniger aggressivem Verhalten gegenüber den Einsatzkräften gekommen sei. Wurden dennoch Polizeibeamte tätlich angegriffen, wie in Königslutter erst am 9. Januar im Rahmen eines Einsatzes, bei dem ein psychisch Kranker zunächst Familienangehörige bedroht habe, videografierten die Beamten den Einsatzverlauf. Die Filmsequenzen der Bodycams würden das äußerst aggressive Verhalten des Täters und im weiteren Verlauf den vehementen Angriff des Mannes auf die Polizisten belegen. Durch die Aufnahmen wäre die Beweissicherung in diesem Fall noch eindeutiger als bisher in vergleichbaren Fällen gewesen.

"Aus diesem Grund werden wir dieses Einsatzmittel im polizeilichen Streifendienst künftig auch in den größeren Polizeistationen wie Fallersleben und Vorsfelde einsetzen und weitere werden im Laufe des Jahres folgen", gibt der Polizeirat einen Ausblick auf das kommende Vorgehen. "Mit der Ausstattung einher geht auch die Schulung aller Anwender in der Inspektion sowohl in den technischen Aspekten als auch besonders über die rechtlichen Voraussetzungen nach dem Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetz."


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