Salzgitter. Im Mai veränderte sich das Leben einer jungen Familie von einem Tag auf den anderen komplett, als der jüngste Sohn Toni plötzlich lebensgefährlich erkrankte und nach etlichen Untersuchungen klar wurde, dass er dringend auf eine Stammzellentransplantation angewiesen war (regionalHeute.de berichtete). Die Hilfsbereitschaft der Menschen war überwältigend. Arbeitskolleginnen von Tonis Oma organisierten eine Typisierungsaktion und auch auf dem Altstadtfest in Salzgitter-Bad konnten sich Menschen als potenzielle Spender registrieren lassen. Und nun gibt es gute Nachrichten.
Wie Tonis Mama Alina Jaugsch im Gespräch mit regionalHeute.de berichtet, kam am 8. Juli der erlösende Anruf, dass ein passender Spender gefunden wurde. Bereits am 20. August geht es für die Familie wieder in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), wo bei einer Untersuchung geklärt wird, ob Toni gesund und fit genug ist, damit Anfang September mit den Vorbereitungen für die Transplantation begonnen werden kann. Wenn alle Werte in Ordnung sind, bekommt Toni zunächst eine Art Chemotherapie, mit der sein Immunsystem komplett heruntergefahren wird, sodass ihm die gespendeten neuen Zellen verabreicht werden können. Im besten Fall vermehren und verteilen sich diese dann in Tonis Körper.
So geht es für die Familie weiter
Nach der Transplantation muss Toni mindestens sechs bis acht Wochen in der MHH bleiben, je nachdem, wie gut die Stammzellentherapie anschlägt. Die Familie sehe aber sehr positiv in die Zukunft, so Alina Jaugsch. Sie selbst werde durchgehend bei ihrem Kind im Krankenhaus bleiben und wenn alles gut geht, könne man nach dieser Zeit auch schon wieder nach Hause zurückkehren. Allerdings müsse man wegen der Infektionsgefahr für mindestens ein Jahr sehr vorsichtig mit Kontakten sein. Zusätzlich stehe dann alle zwei bis drei Tage eine Kontrolle im Krankenhaus an, ob die transplantierten Zellen so wachsen, wie sie sollen. Im schlechtesten Fall könne Tonis Körper die Zellen auch abstoßen. Wenn sein Körper die Zellen aber annimmt, wird Toni laut seiner behandelnden Ärzte etwa ein Jahr nach der Transplantation als komplett geheilt gelten.
Weitere Stammzellenspender gesucht
Wie Toni sind auch viele andere Menschen dringend auf eine lebensrettende Stammzellenspende angewiesen. Spender werden ist völlig unkompliziert, wie die DKMS auf ihrer Website schreibt. Man kann sich direkt dort registrieren und bekommt das Testkit nach Hause geschickt. Den Abstrich kann man selbst durchführen – sobald dieser zurückgeschickt und analysiert wurde, wird man als Spender in der Datenbank aufgenommen. Weitere Informationen zum Ablauf einer Stammzellenspende finden sich auf der DKMS-Website.