Berlin. Die Ersatzkassen, zu denen etwa die Techniker-Krankenkasse und Barmer gehören, kritisieren die Forderungen von Kinderärzten nach einer Gebühr für Notfallbehandlungen. Eine Strafgebühr gehe am Ziel vorbei und sei der falsche Weg, sagte Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (VDEK), am Montag.
"Wir Ersatzkassen sprechen uns klar dafür aus, Versicherte besser in die für sie geeignete Versorgung zu lotsen und so die Notaufnahmen zu entlasten." Zunächst müssten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es allen Versicherten ermöglichen, schnell einen Termin in einer Arztpraxis zu bekommen: "Dazu gehört, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) die Erreichbarkeit der Terminservicestellen unter der Rufnummer 116 117 verbessern", so Elsner. Zudem sollten Ärzte freie Termine bei den Terminservicestellen melden, damit gerade bei dringender Behandlungsnotwendigkeit eine schnelle Versorgung in der Arztpraxis sichergestellt werden kann. Gerade an Wochenenden seien Versicherte häufig unsicher, ob ihre Kinder eine schnelle Behandlung benötigen.
"Um ihnen lange Wartezeiten zu ersparen und gleichzeitig die Versorgung echter Notfälle in den Notaufnahmen sicherzustellen, brauchen wir ein einfach zugängliches Verfahren zur Ersteinschätzung." Niedrigschwellige Angebote, etwa per Telefon oder Videochat, sollten dafür durch die Kassenärztlichen Vereinigungen organisiert werden. "Gleichzeitig müssen KV- Bereitschaftsdienstpraxen mit gemeinsamen Tresen und Ersteinschätzung flächendeckend an allen Krankenhäusern aufgebaut werden, die von Versicherten bei Notfällen aufgesucht werden", so Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen.
mehr News aus der Region