Schöppenstedt. Der Flüchtlingsrat der Samtgemeinde Elm-Asse kam am vergangenen Dienstag zu seiner ersten Sitzung zusammen. Als erste Amtshandlung wurden von den sechs Mitgliedern (drei Frauen, drei Männer) die internen Arbeits- und Aufgabenbereiche verteilt.
Dem Flüchtlingsrat wird zukünftig Nesar Barikzai aus Afghanistan vorstehen, als Stellvertreter wird Maher Soukria aus Syrien fungieren. Die Position der Beauftragten für Frauenprojekte wird Nazanin Mohamadi, ebenfalls aus Afghanistan einnehmen. Zum Beauftragten für Kinder- und Jugendprojekte wurde Ikhlas Babiker aus dem Sudan ernannt. Tatjana Mrkonjic aus Bosnien übernimmt die Aufgaben der Schriftführerin im Flüchtlingsland. Muhammed Najim aus Syrien wird als Beauftragter für Männerprojekte zur Verfügung stehen.
Fördergelder beantragen
Nach abgeschlossener Aufgabenverteilung erfolgte zunächst eine Einweisung in den Bereich der Beantragung von Fördergeldern durch Annika Probst, Verwaltungsmitarbeiterin der Samtgemeinde Elm-Asse. Die Fördergelder sollen in Zukunft nahezu eigenständig durch den Flüchtlingsrat eingeworben werden. Anschließend stellte der Verwaltungskollege Dag Wachsmann das Sattelfest-Event vor, an dem sich in diesem Jahr erstmalig zahlreiche Flüchtlinge mit ihren Familien beteiligen wollen.
15 Projektvorschläge
Die Samtgemeindebürgermeisterin Regina Bollmeier ließ es sich nicht nehmen, den Mitgliedern des Flüchtlingsrates persönlich für ihr Engagement zu bedanken. Es folgte eine Ideensammlung für gemeinsame Projekte zu der die Mitglieder des neuen Flüchtlingsrates rund 15 Projektvorschläge zusammenstellten. Dabei wurde der Wunsch nach einem dezentralen Kurs außerhalb Wolfenbüttels in dem nicht nur das erlernen der deutschen Sprache, sondern vielmehr auch der Umgang mit Behörden (Versicherungen, Banken) thematisiert werden sollten, von den Flüchtlingsrat-Mitgliedern als wichtige Möglichkeit hervorgehoben. Es wurde geäußert, dass die Finanzierung eines Dozenten und weiterer ehrenamtlicher Helfer in Eigenfinanzierung aus Mitteln des Flüchtlingsrates erfolgen soll. Neben Fördermitteln sollen die dafür erforderlichen Geldbeträge mit einem eigenen Stand beim Schöppenstedter Stadtfest eingenommen werden. Diesen Stand wollen die Flüchtlinge gleichzeitig dazu nutzen, ihre Arbeit den Bürgern der Samtgemeinde Elm-Asse zu präsentieren.
Respekt untereinander
Weitere Vorschläge des Flüchtlingsrates waren das Ausrichten für Erste-Hilfe-Kurse für Frauen sowie die Möglichkeiten für Männer, sich handwerklich für das Allgemeinwohl einzubringen. Abschließend stellte der Integrationsbeauftragte der Samtgemeinde Elm-Asse, Florian Cacalowski, fest, dass als beratende Institution dieses Gremiums besonders der Respekt der Mitglieder untereinander hervorzuheben sei. Positiv überrascht sei er von der Höflichkeit und darüber, dass die Frauen als vollwertige Mitglieder des Flüchtlingsrates anerkannt werden. Demokratie werde hier an praktischen Beispielen gelernt und praktiziert. Herr Cacalowski sah es als großen Schritt in die richtige Richtung der Integrationsarbeit an, als während der Sitzung der syrische Flüchtling das Baby der sudanesischen Mutter in den Arm nahm, damit sie ungestört ihre Projektidee vorstellen konnte.