Solingen. Beim Messerangriff von Solingen am vergangenen Freitag waren als Ersthelfer neben einigen höher qualifizierten Kräften überwiegend junge Ehrenamtler vor Ort, die nur eine medizinische Basisausbildung besitzen. Das sagte der Leiter der Solinger Feuerwehr, Sebastian Wagner, der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe).
"Ersthelfer haben definitiv einigen Menschen das Leben gerettet", ergänzte Wagner, der am Freitagabend selbst im Einsatz war. Auf einen Anschlag seien die jungen Helfer natürlich nicht vorbereitet gewesen, sagte er. "Selbst für gestandene Einsatzkräfte war das ein herausragend schrecklicher Einsatz, denn vom ersten Moment an gab es sehr viele Schwerverletzte." Viele Helfer und Ersthelfer seien in der Situation über sich hinausgewachsen.
Den Einsatzkräften habe sich vor Ort ein schreckliches Bild geboten, sagte der Feuerwehrchef. Viele von ihnen hätten später gesagt, dass sie sich wie im Krieg gefühlt hätten, so Wagner.
Neben psychosozialer und seelsorgerischer Betreuung habe es später umfassende Gesprächsangebote für die Helfer gegeben. Nach und nach würde nun geschaut, ob einzelne Gespräche reichen oder jemand psychologische Unterstützung brauche. "Es gibt einige Einsatzkräfte, von denen ich weiß, dass es ihnen nicht gut geht", sagte der Leiter der Solinger Feuerwehr. Das Gros der Einsatzkräfte sei aber wieder an Bord.
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