Ertrinken verhindern: Wichtiges Wissen für Badeseen in Braunschweig

Die DLRG warnt vor unvorsichtigem Verhalten in freien Badeseen. Unfälle häufen sich.

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Salzgitter-See
Salzgitter-See | Foto: Axel Otto

Braunschweig. Die steigenden Temperaturen und längere Sonnenstunden ziehen viele Menschen an die Badeseen in der Region. Doch die Badefreude kann Gefahren bergen, die alljährlich zu schweren Unfällen führen. Umso wichtiger ist es, sich vor dem Sprung ins kühle Nass über die potenziellen Risiken und Sicherheitsvorkehrungen zu informieren.



Vor diesem Hintergrund hat regionalHeute.de bei der DLRG Bezirk Braunschweig nachgefragt, was Badegäste in unserer Region unbedingt beachten sollten, um einen sicheren und unbeschwerten Aufenthalt am See zu gewährleisten. Die Leiterin Verbandskommunikation, Katharina Burzlaff, stand uns mit wichtigen Informationen und Hinweisen zur Seite.

Qualität der Badeseen rund um Braunschweig: Wo ist das Wasser sauber?


Die Wasserqualität ist ein entscheidender Faktor für unbedenklichen Badespaß. Das Gesundheitsamt der Stadt Braunschweig führt regelmäßige Kontrollen der Badeseen durch. Zwischen dem 15. Mai und dem 15. September werden alle vier Wochen Proben entnommen und auf mikrobiologische Parameter untersucht.

Einen detaillierten Überblick über die aktuelle Wasserqualität der Badeseen in Niedersachsen bietet das Niedersächsische Landesgesundheitsamt auf der Webseite des "Badegewässer-Atlas Niedersachsen".

Potenzielle Risiken


Trotz der regelmäßigen Kontrollen können in Badeseen auch Risiken lauern. Dazu gehören beispielsweise eine erhöhte Keimbelastung durch landwirtschaftliche Einflüsse oder das Auftreten von Amöben. Diese Risiken werden durch die Gesundheitsämter überwacht und bei Bedarf kommuniziert. Achten Sie daher immer auf aktuelle Warnhinweise vor Ort oder in den oben genannten Quellen.

Symbolbild.
Symbolbild. Foto: Rudolf Karliczek


Sicherheit an Badeseen: So schützen Sie sich und andere


Die Sicherheitsinfrastruktur variiert stark zwischen den verschiedenen Badeseen in der Region Braunschweig.

1) Badeaufsicht: An stark frequentierten Seen wie dem Tankumsee (Isenbüttel), dem Salzgittersee, dem Allersee (Wolfsburg) und dem Kennelbad Braunschweig ist während der Hauptsaison in bestimmten Bereichen eine Badeaufsicht durch Rettungsschwimmer oder Fachpersonal vorhanden. Die Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Betreibern und der DLRG ist hier in der Regel gut. Wichtig: An vielen kleineren Seen und Badestellen im Umland gibt es keine Badeaufsicht. Hier baden Besucher ausdrücklich auf eigene Gefahr.

2) Beschilderung und Sicherheitshinweise: Viele Badestellen verfügen über Informationstafeln mit Verhaltensregeln, Badeverboten und Sicherheitshinweisen. Am Heidbergsee beispielsweise wird auf Gefahren wie Abbruchkanten, kalte Wassertiefen und Unterwasserpflanzen hingewiesen. Die Qualität und Sichtbarkeit dieser Beschilderungen ist jedoch nicht überall gleich. Achten Sie immer aufmerksam auf die vorhandenen Schilder.

3) Notrufeinrichtungen: Punktuell wurden in Niedersachsen Notrufsäulen an beliebten Badestellen installiert. Diese sind eine sinnvolle Ergänzung, ersetzen aber keine dauerhafte Badeaufsicht oder Erste-Hilfe-Präsenz vor Ort. In einer PDF-Datei hat die DLRG einen Notfallplan für den Salzgittersee mit einer Legende visualisieren lassen. Ebenso existieren vor Ort sogenannte Notfallbänke, bei denen beispielsweise ältere Menschen im Notfall schnell Hilfe zu sich rufen können.

Verhaltensregeln, die Leben retten können


Die DLRG betont die Bedeutung von Prävention. Beachten Sie daher unbedingt folgende Verhaltensregeln:

1) Kühlen Sie sich ab: Springen Sie niemals überhitzt ins Wasser. Gewöhnen Sie Ihren Körper langsam an die Wassertemperatur.
Aufsichtspflicht: Kinder gehören niemals unbeaufsichtigt ins Wasser. Schwimmflügel bieten keinen zuverlässigen Schutz vor dem Ertrinken.

2) Schwimmhilfen richtig einschätzen: Luftmatratzen und andere Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit bei Erschöpfung oder Wellengang.

3) Alkohol und Baden: Baden Sie niemals unter Alkoholeinfluss. Alkohol erhöht das Unfallrisiko erheblich.

4) Freigegebene Badestellen nutzen: Schwimmen Sie nur an offiziell freigegebenen und möglichst bewachten Badestellen.

5) Nie allein ins Wasser: Gehen Sie besonders an ungesicherten Seen niemals alleine schwimmen.

6) Warnhinweise beachten: Respektieren Sie Warnhinweise, Absperrungen und Beschilderungen. Sie dienen Ihrer Sicherheit.

Wo das Baden verboten ist – und warum


In der Region Braunschweig gibt es Gewässer, an denen das Baden untersagt oder eingeschränkt ist:

Riddagshäuser Teiche:
Hier ist das Baden aus Naturschutzgründen verboten, da die Teiche wichtige Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten darstellen.

Einige Baggerseen (z.B. in Waggum, Veltenhof, Harvesse):
Diese Seen sind oft nicht freigegeben oder in Privatbesitz. Das Baden erfolgt hier auf eigene Gefahr, ohne jegliche Überwachung oder Rettungsmittel und ist daher meist verboten.

Heidbergsee:
Das Baden ist nur in ausgewiesenen Bereichen erlaubt. Außerhalb dieser Zonen bestehen Gefahren durch steile Uferkanten, kalte Wassertiefen und unsichtbare Hindernisse.

Symbolfoto.
Symbolfoto. Foto: Pixabay


Sicherheit geht vor Badespaß


Die DLRG beobachte, dass die Risiken an unbewachten Seen oft unterschätzt würden, so die Leiterin der Verbandskommunikation DLRG Bezirk Braunschweig, Katharina Burzlaff. Eine verstärkte Aufklärung sei ihr zufolge hier dringend notwendig. Die Sicherheit an Badeseen in der Region Braunschweig hänge maßgeblich vom Verhalten der Badegäste und der vorhandenen Infrastruktur ab. Während einige Seen gut ausgestattet seien, gebe es an vielen Stellen Verbesserungsbedarf.

Die DLRG Bezirk Braunschweig appelliert daher eindringlich an alle Badegäste, sich an die Sicherheitsregeln zu halten und sich vor dem Besuch über die Gegebenheiten vor Ort zu informieren. Nur so können Badeunfälle verhindert und ein unbeschwerter Sommer am Wasser gewährleistet werden.

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