Frankfurt/Main. Nachdem der Flughafen Düsseldorf angekündigt hat, die Aktivisten der "Letzten Generation", die das Rollfeld am 13. Juli besetzt hatten, auf Schadenersatz zu verklagen, schließen sich die Airlines Eurowings, Condor und Tuifly an. Alle drei Unternehmen prüfen Schadenersatzklagen, erklären sie auf Anfrage, wie die "Rheinische Post" schreibt.
Ein Sprecher von Eurowings sagte: "Eurowings beabsichtigt - wie auch alle anderen betroffenen Airlines der Lufthansa Group (Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines und Eurowings) - Schadensersatzansprüche geltend zu machen." Der Hamburger Luftfahrtexperte Gerald Wissel schätzt, dass es bei den Klagen um eine Summe von mehreren Millionen Euro gehen wird. "Insgesamt kann es zu Schadenersatzforderungen in Höhe einiger Millionen Euro kommen", sagte er und ergänzte: "Da mussten Hotels für Passagiere gebucht werden, es entgingen Ticketeinnahmen, Ersatzflugzeuge mussten gefunden werden, andere Crews mussten eingesetzt werden, da kommt einiges zusammen." Insgesamt waren 48 Flüge storniert worden, zwei wurden umgeleitet.
Der Flughafen Düsseldorf erklärte, er habe Strafanzeige wegen "gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr, Störung öffentlicher Betriebe, Sachbeschädigung, Nötigung und Hausfriedensbruch" erstattet. Bei einer Verurteilung wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr droht eine Strafe von bis zu zehn Jahren Haft. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sagte der "Rheinischen Post" allerdings: "Es wird wegen des Verdachts der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs ermittelt. Aktuell sehen wir aber keine zureichenden Hinweise auf einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr, da dies eine konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Sachen von bedeutendem Wert voraussetzen würde."
Nach den bisherigen Erkenntnissen sei das nicht der Fall gewesen, weil Flugzeuge rechtzeitig umgeleitet worden oder gar nicht gestartet seien.
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