Berlin. Die Fluggesellschaft Eurowings rechnet aufgrund gestiegener Kerosin-, Personal- und Flughafenkosten mit höher werdenden Flugpreisen. "Fliegen zum Taxipreis ist nicht mehr möglich", sagte Jens Bischof, Chef der Fluggesellschaft Eurowings, die zum Lufthansa-Konzern gehört, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
Bischof geht davon aus, dass Eurowings-Flüge in den Ferienzeiten etwa 20 Prozent teurer sind als im Vorjahr. "Es gibt aber auch nachfrageschwächere Zeiten, in denen sich die Preise auf dem Vor-Corona-Niveau bewegen." Gleichzeitig gelte mehr denn je: "Je früher man bucht, desto günstiger ist der Flugpreis", so Bischof. Die Nachfrage bei Privatreisen liegt bei Eurowings bereits wieder über dem Niveau der Pandemie-Jahre, nur Geschäftsreisen sind aktuell noch 20 Prozent weniger nachgefragt. "Die Menschen wollen wieder reisen, der Nachholbedarf ist nach der Pandemie enorm", sagte Bischof. Der Eurowings-Chef zeigte sich "vorsichtig optimistisch", dass es in diesem Sommer kein Flugchaos geben werde wie im Vorjahr. "Der Osterverkehr war die Nagelprobe für den Sommer - und der hat funktioniert. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht." Die Lufthansa-Tochter musste 2022 wegen Flugausfällen und mehrstündigen Verspätungen "einen zweistelligen Millionenbetrag" an Fluggäste ausbezahlen - "und dies, obwohl wir in vielen Fällen gar nicht der Verursacher der Unregelmäßigkeiten waren", sagte Bischof. Eurowings will in Zukunft mit der eigenen Flotte und mit Partnerschaften wachsen. "Durch die größere Reichweite unserer Airbus Neo-Flugzeuge wollen wir künftig auch weiter entfernte Ziele ansteuern - neben unserer Präsenz im Mittelmeer, auf den Kanaren, in Ägypten und der Türkei. Dabei denken wir an attraktive Winter-Sonnenziele wie die Kapverdischen Inseln oder Destinationen im arabischen Golf."
Auf Inlandsflüge will Eurowings schon wegen der Zubringerflüge zu internationalen Zielen nicht verzichten. "Innerhalb des Lufthansa-Konzerns werden zwei Drittel der Inlandsflüge von Umsteigern für Langstreckenflüge genutzt", so Bischof. Eingestellt wurden jedoch alle Strecken, "die man hin und zurück in unter acht Stunden mit dem Auto oder Zug bewältigen kann".
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